Wärme

E-Werk Mittelbaden baut Eisspeicher

Zur Landesgartenschau in Lahr wird das "Haus am See" mit einem innovativen Heiz- und Klimasystem ausgestattet. Die Kombination aus Wärmepumpe und Eisspeicher verleiht dem System eine höhere Effizienz.
19.02.2018

Mit einem Eisspeicher wie hier in Lahr lässt sich die Effizienz eines Wärmepumpensystems erhöhen.

Das E-Werk Mittelbaden hat in Kooperation mit der Hochschule Offenburg ein effizientes Heiz- und Klimasystem für das „Haus am See“ auf dem Gelände der Landesgartenschau 2018 in Lahr entwickelt. Das Gastronomiegebäude „Haus am See“ ist mit einem Eisspeicher-Wärmepumpensystem ausgestattet, berichtet das Unternehmen per Pressemitteilung.

Das Eisspeicher-Wärmepumpensystem setzt sich aus drei Komponenten zusammen: einem Behälter im Boden, dem sogenannten Eisspeicher, Solarkollektoren in Form einer doppelreihigen, 6,5 Meter langen Zaunreihe, dem sogenannten „Energiezaun“, und einer Wärmepumpe. Der Eisspeicher nutzt den Effekt der Kristallisationsenergie, dass beim Gefrieren und Auftauen viel mehr Energie eingelagert oder verbraucht wird als der Temperaturänderung entspricht.

Wassergefüllter Betonbehälter

Der Eisspeicher ist ein wassergefüllter Betonbehälter mit drei Metern Höhe und sechs Metern Durchmesser, in dem sich ein Wärmetauscher aus Rohren befindet, durch die eine spezielle Flüssigkeit als Wärmeträger fließt. Im Winter entzieht die Wärmepumpe dem Speicher die zum Heizen benötigte Energie für das „Haus am See“. Die Wärme vom Energiezaun und aus dem umgebenden Erdreich führen die entnommene Energie wieder zu. Sinkt die Temperatur dabei auf den Gefrierpunkt, wird die Vereisung des Wassers zur weiteren Wärmegewinnung genutzt. Das System ist so eingestellt, dass der Eisspeicher bis zum Ende der Heizperiode komplett vereist ist.

Im Sommer lässt sich dann der Eisspeicher zur natürlichen Kühlung nutzen, da das im Winterbetrieb gebildete Eis als Kältequelle kostenfrei zur Verfügung steht. Das entlastet die Klimaanlage und spart Energie.

Bessere Jahresarbeitszahl

Michael Mathuni, zuständig für Energiedienstleistungen im E-Werk Mittelbaden: „Eine konventionelle Luft-Wasser-Wärmepumpe hat eine Ausbeute von maximal drei Kilowattstunden Wärme pro eingesetzter Kilowattstunde Strom. Beim Eisspeicher-Wärmepumpensystem hingegen gehen wir von Jahresarbeitszahlen von 4,2 bis 4,5 aus. Im Endeffekt benötigt die notwendige Wärmepumpe dadurch weniger Strom. Mit derselben eingesetzten elektrischen Energie erzeugen wir so ein Mehr an thermischer Energie.“ (al)