Wärme

Enercity gibt Startschuss für Wärmewende in Hannover

Das Unternehmen wird künftig die Abwärme einer thermischen Abfallverwertungsanlage der Energy from Waste in Hannover nutzen. Die dazu erforderliche, noch zu bauende Fernwärmeleitung könnte auch für andere Kunden interessant werden.
09.01.2018

Enercity will bis zum Jahr 2035 die Hälfte der Fernwärme in Hannover aus erneuerbarer Energie gewinnen.

Zur Heizperiode 2019/2020 soll die thermische Abfallverwertungsanlage der EEW Energy from Waste Hannover in Lahe an das Fernwärmenetz der Enercity angeschlossen sein. Die beiden Unternehmen haben hierzu einen Wärmeliefervertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren unterzeichnet, teilt Enercity mit. Dieser kann zeitlich befristet verlängert werden, in das Projekt investieren beide Partner mehrere Millionen Euro. Die EEW-Anlage liefert eine Wärmeleistung von bis zu 50 MW. Dadurch steigt die auf Basis erneuerbarer Energien erzeugte Wärmemenge in Hannover auf bis zu 300 GWh pro Jahr an. In der Spitze trägt die aus der thermischen Abfallverwertung gewonnene Energie damit zu einem Viertel des jährlichen Fernwärmeabsatzes von 1200 GWh bei. Enercity will bis zum Jahr 2035 die Hälfte der Fernwärme in Hannover aus erneuerbarer Energie gewinnen.

Einbindung der Abwärme der EEW Hannover erhöht auch die Versorgungssicherheit

"Dieses neue Fernwärmeprojekt ist der Startschuss für eine umfassende Wärmewende in Hannover", sagte die Enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva. Die Wärmeauskopplung aus der thermischen Abfallverwertungsanlage entspricht den Anforderungen des Gesetzes zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG), weil die durch Kraft-Wärme-Kopplung gewonnene Wärme zur Hälfte auf organischen Brennstoffanteilen beruht. Die Einbindung der Fernwärme der EEW Hannover erhöht die Versorgungssicherheit, die bisher im Osten liegenden Erzeugungsanlagen von Enercity werden um einen bedeutenden westlichen Standort ergänzt.

Um die EEW-Anlage in das Fernwärmenetz der Enercity einzubinden, wird ab etwa Mitte diesen Jahres eine bis zu fünf Kilometer lange Leitung gebaut. Das Genehmigungsverfahren zum Trassenverlauf läuft noch.
Die leistungsstarke Anschlussleitung eröffnet dem Energieversorger die Möglichkeit, weitere Kunden entlang der Trasse anzusprechen. (hoe)