Wärme

Energieverbrauch: Privathaushalte heizen ökologischer

Von 2010 bis 2016 ist der Einsatz von erneuerbarer Energie zwecks Heizung von Wohnräumen um rund 18 Prozent gestiegen. Öl und Strom wurden dagegen weniger genutzt.
01.03.2018

Gas dominiert den Wärmemarkt: Auf Gas basierende Heizsysteme sind mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent marktführend im Gebäudebestand.

Seit 2010 hat sich der Einsatz der Energieträger für Wärme in bewohnten Räumen sehr unterschiedlich entwickelt. Die Haushalte in Deutschland wandten sich vom Heizöl ab – hier sank der Verbrauch bis 2016 um 11,7 Prozent. Auch Strom wurde weniger zu diesem Zweck genutzt, 7,9 Prozent weniger liefen durch den Zähler. Gewinner dieser deutlichen Verschiebung waren das Erdgas mit einem Plus von 5,4 Prozent und vor allem die erneuerbaren Energien, für die ein relativer Zugewinn von deutlichen 18,1 Prozent gemessen wurde. Im Jahr 2016 betrug der absolute Anteil der Erneuerbaren am gesamten Energieverbrauch 13,5 Prozent, im Jahr 2010 waren es noch 11,3 Prozent gewesen.

Der Energieverbrauch der deutschen Haushalte für Wohnwärme wies 2016 nur ein minimales Minus von 0,5 Prozent gegenüber dem Niveau von 2010. Bemerkenswert ist dabei, dass sich eine längerfristige Trendumkehr anzudeuten scheint. Bis 2014 sanken die Verbräuche der Privathaushalte, seit 2015 steigen sie wieder. Das Plus beim Energieverbrauch für Heizwärme betrug dabei für 2015 1,9 Prozent, für 2016 immerhin noch 1,4 Prozent. Die Gesamtmenge der in Deutschland verbrauchten Heizenergie beläuft sich für 2016 auf 665 Milliarden kWh. Alle diese Berechnungen sind temperaturbereinigt und ohne Kraftstoffe, sie stammen vom Statistischen Bundesamt, Destatis. Auf die Raumwärme entfällt mit gut 70 Prozent der größte Anteil der Haushaltsenergie.

Die eingesetzte Energie pro Quadratmeter Wohnfläche sinkt

2016 verbrauchten die Haushalte im Vergleich zu 2015 mehr Erdgas und mehr erneuerbare Energien. Der Gasverbrauch stieg binnen Jahresfrist um glatt fünf Prozent; Biomasse, Umweltwärme und Solarthermie legten um 6,3 Prozent zu. Schaut man sich die erneuerbaren Energien noch genauer an, hat die Biomasse – vor allem Brennholz und Pellets – den größten Zuwachs zu verzeichnen. Ihr Einsatz stieg 2016 im Vergleich zum Vorjahr um volle sieben Prozent.

Das Phänomen, dass 2016 in der Summe nahezu so viel Energie für Raumwärme verbraucht wurde wie 2010, relativiert sich bei Betrachtung eines größeren Zusammenhangs, denn der Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche ist in dieser Zeit deutlich gesunken. Bei gleichbleibender Größe der beheizten Fläche wäre rechnerisch ein Rückgang des Energieverbrauchs für Raumwärme um 3,9 Prozent zu verzeichnen gewesen. Dieser Rückgang wurde allerdings durch andere Faktoren weitgehend eliminiert: So ist die Bevölkerung um 2,6 Prozent gewachsen, während sich gleichzeitig die Haushaltsgröße verringert hat. (sig)