Wärme

Heizen mit Wasserstoff: Startschuss für Gelsenwasser-Projekt

Im nordrhein-westfälischen Linnich testet Gelsenwasser die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung mithilfe von Wasserstoff. Dazu wird das bestehende Gasnetz genutzt.
13.12.2022

Mona Neubaur, NRW-Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, besuchte die Gelsenwasser-Betriebsstelle Linnich. Links im Bild Franz Killinger von der Remeha GmbH

Das erste Projekt im Rahmen der Wasserstoffstrategie bei Gelsenwasser ist gestartet – die Betriebsstelle in Linnich wird komplett über Wasserstoff im bisherigen Gasnetz beheizt.

Bei der offiziellen Inbetriebnahme am 12. Dezember informierte sich Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, gemeinsam mit der Linnicher Bürgermeisterin Marion Schunck-Zenker vor Ort über die Wasserstoff-Praxis.

Strukturwandel möglich machen

Bürgermeisterin Marion Schunck-Zenker betont in einer Pressemitteilung, wie wichtig es sei, dass Gelsenwasser einen Beitrag zur Praxistauglichkeit einer wasserstoffbasierten Wärmelösung leiste. Es sei gut, so zu zeigen, Strukturwandel möglich ist und auch mit vergleichsweise kleinen Mitteln eine sehr gute Wirkung erzielt werden könne.

Welche Bedeutung die Wärmeinsel in Linnich innerhalb der Wasserstoff-Strategie bei Gelsenwasser einnimmt, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Henning R. Deters: „Wasserstoff wird eine Rolle bei der Dekarbonisierung des Wärmemarkts spielen. Daher befassen wir uns intensiv damit. Wir machen Strategie immer ganz konkret, indem wir die Dinge selbst testen. Wir werden herausfinden, was es braucht, um 100 % H2 durch unsere Netze sicher zu den Menschen zu bringen“, so Deters. Gelsenwasser wolle dazu beitragen, die Wärmeversorgung der Zukunft sicher, klimaneutral und bezahlbar zu gestalten. Einer dieser Beiträge sei die Wasserstoff-Wärmeinsel in Linnich.

Test im Realbetrieb

Nach erfolgreicher H2-ready-Analyse von Netz und Anlagen wird nun für die Wärmeversorgung komplett das bestehende Gasnetz genutzt. Das Gelsenwasser-Projektteam testet in den kommenden 12 Monaten insbesondere das Zusammenspiel zwischen Netz und Hausinstallation inklusive der Gasanlagen auf Funktionalität und Kompatibilität.

„Hier gewinnen wir Erkenntnisse darüber, wie gut die Gasverteilnetze für die klimaneutrale Zukunft geeignet sind“, erläutert Christian Creutzburg, Geschäftsführer der Gelsenwasser Energienetze GmbH. (amo)