Deutlich weniger Heizungen verkauft – vor allem Gasheizungen

Der Markt für Heizungen schwächelt. Gasheizungen waren 2024 besonders betroffen. (Symbolbild)
Von Julian Korb
Die Diskussion um die Zukunft des sogenannten Heizungsgesetzes – richtigerweise Gebäudeenergiegesetz (GEG) – und eine allgemeine Verunsicherung bei Wohnungs- und Hausbesitzern hat den Markt für Heizungen im Jahr 2024 stark einbrechen lassen. Das zeigen aktuelle Zahlen der Deutschen Energie-Agentur (Dena) vom Mittwoch. So wurden im vergangenen Jahr deutlich weniger Gasheizungen sowie auch Wärmepumpen verkauft. Der Einbau von Biomasse-Heizungen und der von solarthermischen Anlagen brach sogar noch deutlicher ein.
Trotz insgesamt sinkender Verkaufszahlen wächst der Anteil von Wärmepumpen im Neubau dabei deutlich: Bei 2024 fertiggestellten Wohnungen lag der Anteil bereits bei 69 Prozent, bei genehmigten Bauprojekten für die kommenden Jahre lag er sogar bei 81 Prozent. Demgegenüber verlieren Gasheizungen im Neubau rapide an Bedeutung: Bei genehmigten Projekten schrumpfte ihr Anteil auf nur noch 4 Prozent.
Im Gebäudebestand stagniert der Wärmepumpen-Anteil hingegen, ging sogar um 2,4 Prozent zurück. Im zahlenmäßig weit größeren Gebäudebestand werden insgesamt am meisten Wärmepumpen verbaut – 2024 entfielen 71 Prozent der eingebauten Geräte auf diesen Bereich.
Weniger Neubau wirkt sich aus
2024 ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohngebäude zudem im dritten Jahr in Folge gesunken: von rund 129.000 im Jahr 2021 auf nur noch 55.000 im vergangenen Jahr. Dies war ein erneuter Rückgang um 19 Prozent gegenüber 2023. Besonders betroffen sind Bauvorhaben mit traditionellen Materialien wie Ziegel, Kalksandstein und Beton. Gleichzeitig gewinnt Holz als nachhaltiger Baustoff an Bedeutung und erreicht inzwischen einen Anteil von 24 Prozent.
Auch bei der energetischen Sanierung setzte sich der Abwärtstrend fort: Der Absatz von Wärmedämmverbundsystemen sinkt seit 2022, der Fenstermarkt schrumpfte von 4,2 Millionen Einheiten im Jahr 2021 auf 2,4 Millionen im Jahr 2024. Parallel stiegen als Teil von inflationsgetriebener allgemeiner Preissteigerung die veranschlagten Baukosten bei Neubauten pro Quadratmeter Wohnfläche weiter, um 6 Prozent bei Genehmigungen und 5 Prozent bei Fertigstellungen.
Rückgang auch bei Sanierungen
2024 sind insgesamt 640.000 Wärmeerzeuger in Sanierungsgebäuden eingebaut oder ausgetauscht worden – ein Rückgang um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hier dominieren weiterhin Gasheizungen, auch Ölheizungen machen einen deutlichen Anteil aus

