Heizungsindustrie droht schwächster Absatz seit zehn Jahren

Die Zahl der verkauften Wärmepumpen ist im ersten Quartal zwar gestiegen, aber auf niedrigem Niveau.
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Die Nachfrage nach neuen Heizungsanlagen ist auch im ersten Quartal dieses Jahres weiter zurückgegangen – und dies auf einem ohnehin bereits deutlich eingetrübten Niveau. In den ersten drei Monaten wurden 147.000 Heizungen abgesetzt – das ist ein Rückgang von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, teilt der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) mit. Bereits im Gesamtjahr 2024 waren die Verkäufe um fast die Hälfte eingebrochen.
Bei den Wärmepumpen war laut BDH in den ersten drei Monaten dieses Jahres zwar ein Plus von 35 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahr zu verzeichnen. "In absoluten Zahlen sind dies jedoch nur 62.000 abgesetzte Einheiten", heißt es in der Pressemitteilung des BDH weiter. Von den politisch angestrebten 500.000 installierten Wärmepumpen pro Jahr sei der Markt damit weit entfernt. Besonders hoch sind die Rückgänge im ersten Quartal 2025 bei den Gasheizungen. Die Statistik des BDH umfasst neben Wärmepumpen sämtliche am Markt verfügbaren heiztechnischen Lösungen und Komponenten.
Um die klimapolitischen Ziele für den Gebäudesektor zu erreichen, bewegt sich der Gesamtmarkt laut BDH damit "auf zu niedrigem Niveau". Laut einer ersten Prognose des Verbands für das laufende Jahr könnte der Absatz bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal zwischen drei und 13 Prozent zurückgehen. Dies entspräche dem schlechtesten Ergebnis der letzten zehn Jahre.
"Die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht: Produktionskapazitäten wurden massiv ausgebaut, und Fachkräfte qualifiziert. Jetzt muss die neue Bundesregierung liefern, die Heizungsmodernisierung muss wieder anziehen", forderte BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.
Anpassungen bei Vorgaben zur Kommunalen Wärmeplanung gefordert
Als zentralen Impuls für die Belebung der Heizungsmodernisierung empfiehlt der BDH, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) praxisnah auf die Lebenssituationen der Haushalte auszurichten. Das derzeitige GEG – insbesondere der Paragraf 71 – werde von den Menschen als zu kleinteilig und kompliziert empfunden. Die Bürger empfänden die Vorgaben vielfach als Bevormundung. Diese Vorbehalte gilt es abzubauen.
Daneben empfiehlt der BDH die langfristig ausfinanzierte und verlässliche Fortführung der Förderung. Kurzfristige Kürzungen oder Stopps gelte es gerade mit Blick auf den noch zu verabschiedenden Bundeshaushalt 2025 unbedingt zu verhindern. Darüber hinaus müsse die Fördersystematik vereinfacht werden. Als weiteren Punkt müsse die neue Bundesregierung Marktbeeinträchtigungen auflösen, die im Kontext der Kommunalen Wärmeplanung entstanden sind. Hier empfiehlt der BDH die verpflichtende frühzeitige Ausweisung von Gebieten, in denen keine Fern- und Nahwärme geplant werden. (hoe)