Wärme

Klimaneutrale Fernwärme für Tausende Haushalte in Jena

Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck modernisieren ihr Fernwärmenetz. Dafür wird ein veraltetes Teilnetz abgeschaltet. Es kommt zu einer Versorgungsunterbrechung für mehr als 10.000 Haushalte.
06.12.2024

Für die Modernisierung wird auch der Zugverkehr ruhen.

Von Daniel Zugehör

Im Zuge der Wärmewende wollen die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck mehr als zehntausend Haushalte vom Netz trennen. Mehrere Tage müssten diese auf Heizwärme und Warmwasser verzichten, würden dafür künftig klimafreundlicher versorgt, teilte das Unternehmen mit.

Geplant ist demnach, im Mai des kommenden Jahres das veraltete, dampfbetriebene Fernwärmenetz in Jena-Süd außer Betrieb zu nehmen und die betroffenen Kundinnen und Kunden an das Hauptnetz anzubinden. Dieser Schritt sei entscheidend, um künftig auf fossiles Erdgas verzichten und erneuerbare Energien nutzen zu können, heißt es dazu von den Stadtwerken.

Gleiche Wärme trotz geringerer Temperaturen

Das Dampfnetz, das bislang Temperaturen von bis zu 320 Grad erreicht, wird durch ein moderneres, effizienteres Heißwassernetz ersetzt. Letzteres arbeitet mit maximal 130 Grad und sei zudem für die Integration erneuerbarer Energien geeignet. Die Umstellung betreffe rund 12.000 Haushalte in Jena-Zentrum, Jena-Süd, Jena-West und Jena-Nord. Die Versorgungsunterbrechung soll „Mitte Mai 2025“ erfolgen und drei Tage dauern.

Deutsche Bahn muss Zugverkehr einstellen

Der genaue Zeitraum der Arbeiten hänge auch von der Deutschen Bahn ab. Für die Baumaßnahmen ist eine Unterbrechung des Zugverkehrs notwendig. Die Stadtwerke haben bereits mit der Auftragsvergabe begonnen und wollen ihre Kundinnen und Kunden frühzeitig informieren. Weitere Details und regelmäßige Updates finden diese außerdem auf der Website der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck.

Das Unternehmen möchte nach eigener Aussage die Grundlage für eine zukunftsfähige, umweltfreundliche Fernwärmeversorgung schaffen. Es bezeichnet die Umstellung des Fernwärmenetzes als größte technische Neuerung seit den 1990er Jahren. Vorarbeiten dazu laufen bereits seit 2019. Für die entstehenden Beeinträchtigungen bittet der Versorger die Bevölkerung um Verständnis.