Wärme

Kommunale Wärmeplanung: Verband warnt vor umfangreicher Datenabfrage

Eine gebäudescharfe Datenerhebung wäre für Besitzer von Einfamilienhäusern und Kleinvermietern kaum handhabbar, sagt IVD-Bundesgeschäftsführerin Carolin Hegenbarth.
01.06.2023

Für Großstädte sollen die Kommunalen Wärmepläne bis Ende 2026 fertig sein, kleinere Städte sollen zwei Jahre länger Zeit haben.

Beim Gesetzesvorhaben zur kommunalen Wärmeplanung hat der Immobilienverband Deutschland (IVD) vor einer umfangreichen Datenabfrage gewarnt. «Um die Wärmeplanung ohne Verzögerung zu ermöglichen, sollte auf eine umfangreiche Datenabfrage bei den Immobilieneigentümern verzichtet werden. Eine gebäudescharfe Datenerhebung im Vorfeld der kommunalen Wärmeplanung, wie sie im Gesetzentwurf vorgesehen ist, wäre insbesondere für die Besitzer von Einfamilienhäusern und Kleinvermieter kaum handhabbar», sagte IVD-Bundesgeschäftsführerin Carolin Hegenbarth den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Bundesregierung müsse für eine sachgerechte und zügige Beratung des Wärmeplanungsgesetzes sorgen.

 

«Immobilieneigentümer brauchen die Wärmeplanung als Orientierung, bevor sie entscheiden, welche Technik zur Wärmeversorgung sie wählen, um die im Gebäudeenergiegesetz festgelegten Pflichten zu erfüllen», mahnte Hegenbarth.

Finanzministerium befürchtet viel Bürokratie

Das Wärmeplanungsgesetz nimmt Länder und Kommunen in die Pflicht: Sie sollen in den kommenden Jahren konkrete Pläne vorlegen, wie sie ihre Heizinfrastruktur klimaneutral umbauen wollen. Für Großstädte sollen diese Wärmepläne bis Ende 2026 fertig sein, kleinere Städte sollen zwei Jahre länger Zeit haben.

Die Pläne der Kommunen sollen eine wichtige Orientierung für Bürgerinnen und Bürger sein, weil sie so erfahren, ob ihr Haus bald an ein Fern- oder Nahwärmenetz angeschlossen wird - oder sie ihre Heizung absehbar auf eine Wärmepumpe umrüsten sollten. Vorgesehen ist, dass unter anderem Netzbetreiber und Industrieunternehmen Daten zu Energieträgern und Verbräuchen bereitstellen. Im Bundesfinanzministerium befürchtet man dadurch viel Bürokratie. (dpa/hoe)