Wärme

Leag und Hoyerswerda wollen Fernwärme sukzessive klimaneutral machen

Bist mindestens 2030 soll die Stadt ihre Wärme noch aus dem Kraftwerk Schwarze Pumpe beziehen. Parallel wird die Dekarbonisierung vorangetrieben. Auch ein See könnte energetisch genutzt werden.
24.05.2022

Hoyerswerdaer Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (rechts) und Andreas Huck, Leag-Vorstand für Neue Geschäftsfelder, mit der Absichterklärung zur schrittweisen Transformation der Fernwärmeversorgung.

Die Stadt Hoyerswerda und das Energieunternehmen Leag wollen die weitere Fernwärmeversorgung der 32.000 Einwohner zählenden Stadt schrittweise auf klimaneutrale Energieträger umstellen. Eine entsprechende Absichtserklärung haben der Hoyerswerdaer Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh und Andreas Huck, Leag-Vorstand für Neue Geschäftsfelder, unterzeichnet.

Bis mindestens 2030 soll die Fernwärme weiter vom benachbarten Kraftwerk Schwarze Pumpe geliefert werden. Parallel sollen in den kommenden Jahren „wirtschaftliche und robuste Lösungen der Dekarbonisierung, Diversifizierung und Dezentralisierung der Fernwärmeversorgung gemeinsam entwickelt und in konkreten Projekten zeitnah umgesetzt werden“. Unter anderem ist dabei auch an eine mögliche energetische Nutzung des Scheibe-Sees mittels Wärmepumpe gedacht.

Grundlage für die zukunftsfähige Entwicklung der Energie- und Wärmeversorgung sollen laut Pressemitteilung die Ergebnisse einer gemeinsam von den Städten Hoyerswerda, Spremberg und Weißwasser in Auftrag gegebene Studie über eine klimaneutrale Wärmeversorgung der rund 85.000 Menschen in der Region sein.

Leag-Vorstand Huck: "Wollen Partner für die Städte im Lausitzer Revier bleiben"

 „Wir wollen auch im Rahmen unserer eigenen Unternehmensentwicklung zu einem breit aufgestellten, modernen Energie-, Infrastruktur und Service-Unternehmen ein zuverlässiger Versorgungs- und Technologie-Partner für die Städte und Gemeinden im Lausitzer Revier bleiben“, erklärt Leag-Vorstand Andreas Huck. Die Stadt Hoyerswerda solle dabei sowohl von der Entwicklung und Anwendung innovativer Technologien als auch von erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen der Leag profitieren. Die aktuelle Projektpipeline des Energiekonzerns bis 2030 umfasst zwei Gigawatt aus erneuerbaren Energien, darunter 1,3 Gigawatt aus PV-Anlagen. Dieses Potential soll noch ausgebaut werden.

Auch Hoyerswerdas Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh setzt hohe Erwartungen in die Zusammenarbeit mit dem Lausitzer Energieunternehmen: „Die gemeinsam erarbeitete Absichtserklärung ist ein weiterer wichtiger Baustein in Richtung klimaneutraler Energie- und Fernwärmeversorgung für Hoyerswerda und die Region und gibt Planungssicherheit im Rahmen des Strukturwandels. Wir müssen Energie in Zukunft planmäßiger einsetzen und über dezentrale Speicherlösungen nachdenken.“ Hier arbeite man mit Wirtschaft, Wissenschaftlern und Fachleuten zusammen und werde vorhandene Projekte miteinander verknüpfen, um mehr Synergien zu schaffen. (hoe)