Lemgo investiert in drei neue Wärme-Erzeuger inklusive Speicher
Die Stadtwerke Lemgo kommen bei ihrem Wärmetransformationsplan gut voran: So sorgen bereits mehrere Großwärmepumpen und eine Solarthermie-Anlage für einen Erneuerbaren-Anteil von bis zu 20 Prozent in der Fernwärmeversorgung. Nun stehen die nächsten Meilensteine an, noch dieses Jahr soll der Bau eines Wärmespeichers folgen, sowie eine Power-to-Heat-Anlage, eine weitere Luft-Wasser-Wärmepumpe und eine Holzkesselanlage.
Realisiert werden sollen die vier Anlagen am Standort „Lieber Weg“ direkt gegenüber vom Heizkraftwerk West der Stadtwerke. Die geplante Luft-Wärme-Pumpe soll noch größer ausfallen als ihr Pendant am Lemgoer Klärwerk – beide Anlagen sollen zusammen jährlich 20 GWh Wärme erzeugen. Das entspreche laut den Stadtwerken etwa 15 Prozent des Lemgoer Wärmebedarfs.
Inbetriebnahme für 2026 geplant
Der Wärmespeicher soll Erzeugung und Verbrauch möglichst effizient in Einklang bringen und so den Erneuerbaren-Anteil im Netz weiter steigern. Der Clou: Der Speicher benötigt keine Pumpen zur Einspeisung der Wärme ins Fernwärmenetz, denn allein durch seine Höhe von etwa 50 Metern weist seine Wassersäule einen Druck von etwa 4,5 bar auf – genug, um das Versorgungsgebiet abzudecken. Dadurch benötigt die überdimensionale „Thermoskanne“ auch keinen Strom und ist blackout-sicher.
Im Spätherbst dieses Jahres sollen die Bauarbeiten für die Fundamente des Speichers beginnen. Der Speicher an sich und weitere technische Anlagen sollen dann nächstes Jahr folgen. Für Ende 2026 ist die Inbetriebnahme geplant.
Über 50 Prozent des Wärmebedarfs sollen bis 2028 klimaneutral gedeckt werden
Damit nicht genug, soll eine Holzkessel-Anlage das neue Erzeugungs-Trio im Westen der Stadt ergänzen. Die Anlage soll Holz aus der Landschaftspflege und Kompost zu Holzgas verwerten. Bis 2028 will Lemgo seine Fernwärme zu 56 Prozent klimaneutral decken. (lm)