Wärme

Nach EAB-Pleite: Enwag und Stadtwerke Gießen versorgen Mehrfamilienhäuser mit Wärme

Ein BHKW versorgt sechs Gebäude im "Musikantenviertel". dabei gab es einige Herausforderungen zu meistern.
04.08.2023

Argon Gojani und Andreas Peters von der Enwag, Lukas Wagner von den Stadtwerken Gießen, Enwag-Geschäftsführer Berndt Hartmann, Robert Safert und Sebastian Pfeffer von der Mittelhessischen Liegenschaftsverwaltung, Andreas Fuchs von den Stadtwerken Gießen (v.l.)

Insgesamt sechs Mehrfamilienhäuser in der Mozartstraße und der Beethovenstraße versorgt die Enwag in Kooperation mit den Stadtwerken Gießen jetzt mit Wärme. Künftig entsteht die Energie in einem Blockheizkraftwerk (BHKW), das in einem der Gebäude untergebracht ist. Jetzt haben die Verantwortlichen der beiden Energieversorgungsunternehmen und der Mittelhessischen Liegenschaftsverwaltung das BHKW offiziell in Betrieb genommen.

Zusätzlich zum BHKW sichert ein Spitzenlastkessel die Wärmeversorgung ab. Schon seit Anfang April wurde der Spitzenlastkessel in Betrieb genommen und versorgte die Wohneinheiten bis zur Anlieferung des BHKW mit Wärme. „Der Betrieb ab Anfang April war mit der Eigentümergemeinschaft vereinbart, seither läuft die sichere Versorgung. Mit dem BHKW ist die Anlage nun vollständig“, sagt Berndt Hartmann, Geschäftsführer der Enwag. Andreas Fuchs, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken Gießen, erläutert die Kooperation: „Die Anlage selbst bleibt Eigentum der Stadtwerke Gießen, während die Wärmeversorgung über die Enwag läuft.“ Jedes der sechs Gebäude ist in zwei wirtschaftliche Einheiten aufgeteilt. Die Versorgung erfolgt daher über insgesamt 12 Übergabestationen mit einer Anschlussleistung von 700 Kilowatt.

Steiniger Weg

In der Vergangenheit waren die sechs Gebäude im „Musikantenviertel“ an die Wärmeversorgung der EAB Energieanlagen Betriebsgesellschaft angeschlossen, die sich derzeit im Insolvenzverfahren befindet. Bereits 2021 hatte sich die Eigentümergemeinschaft für diese von der EAB unabhängige Versorgung entschieden. Bis zur Inbetriebnahme musste allerdings die komplette Anlagentechnik neu gebaut werden. „Die alten Leitungen waren sehr ineffizient, es gab hohe Verluste. Daher mussten wir hier auch Tiefbauleistungen anbieten und mit hohem Aufwand Rohrleitungen verlegen“, sagt Andreas Peters, Abteilungsleiter Energiedienstleistungen der Enwag. (amo)