Wärme

Oberbillwerder wird vollständig klimaneutral mit Wärme versorgt

Der neue Hamburger Stadtteil soll mit Erneuerbaren versorgt werden, die zu 90 Prozent vor Ort erzeugt werden. Möglich machen soll es Abwasserwärme.
06.04.2022

Oberbillwerder ist nach der Hafencity Hamburgs zweitgrößtes Stadtentwicklungsprojekt.

Der geplante neue Hamburger Stadtteil Oberbillwerder im Südosten der Hansestadt soll von Beginn an vollständig klimaneutral mit Wärme versorgt werden. «Das Konzept setzt zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien. Bis zu 90 Prozent davon lassen sich vor Ort erzeugen», teilte die städtische Quartiersentwicklungsgesellschaft IBA am Mittwoch mit. «Dadurch kann eine klimaneutrale und CO2-freie Wärmeversorgung für die zukünftigen Bewohner:innen von Oberbillwerder sichergestellt werden.»

Umweltstaatsrat Michael Pollmann (Grüne) sagte, das Konzept zeige, dass eine Wärmeversorgung bereits in naher Zukunft vollständig aus erneuerbaren Quellen möglich sei. «Die bislang in Hamburg weitgehend ungenutzte Abwasserwärme stellt den überwiegenden Anteil der künftig genutzten Wärmeenergie in Oberbillwerder zur Verfügung.» Basis des Konzepts sind Wärmepumpen, die Wärme aus der Luft und dem Abwasser zur Versorgung der Haushalte nutzen werden. «Der Einsatz von Wärmepumpen ermöglicht darüber hinaus die Wärme-Kälte-Kopplung. Sie ist ein wichtiger Baustein der geplanten Kälteversorgung, durch die weitere ökologische Vorteile realisiert werden können.»

Wohnraum für 15.000 Menschen

Oberbillwerder ist nach der Hafencity Hamburgs zweitgrößtes Stadtentwicklungsprojekt und wird der 105. Stadtteil der Hansestadt. 2023 sollen erste Erschließungsarbeiten starten, die ersten Häuser werden voraussichtlich ab 2026 gebaut. In dem 118 Hektar großen Gebiet westlich von Bergedorf und nördlich von Allermöhe sollen einmal in fünf Quartieren bis zu 7000 Wohneinheiten für 15.000 Menschen entstehen, dazu 5000 Arbeitsplätze. Der neue Stadtteil gilt als ein wichtiger Baustein für die Selbstverpflichtung der Hansestadt, angesichts knappen Wohnraums und steigender Einwohnerzahl Jahr für Jahr 10 000 neue Wohnungen zu realisieren. (dpa/amo)