Wärme

Solarenergie-Rekord im 1. Halbjahr

Die Solarkraft in Deutschland erzielte im ersten Halbjahr 2018 acht Prozent mehr Umsatz mit Strom als im Vergleichszeitraum 2017. Falls die Klimaziele erreicht werden sollen, muss das Ausbautempo jedoch vervielfacht werden.
02.07.2018

Eine Photovoltaik-Dachanlage: für kleine Haushalte gar nicht mehr rentabel?

In Deutschland sind über 3,5 Millionen Solaranlagen installiert. Deren Betreiber können sich im ersten Halbjahr 2018 über eine Rekordernte freuen, die aus einem ungewöhnlich sonnenreichen Frühjahrs und einer anziehenden Nachfrage resultiert. Die Produktion von Solarstrom lag mit rund 23,6 Mrd. kWh fast acht Prozent über den Erträgen des ersten Halbjahres 2017. Das geht aus aktuellen Berechnungen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) hervor.

Klimaziele nur mit Solarenergie zu halten

Die Vereinigung der führenden Solar- und Speicherunternehmen fordert die Bundesregierung nun auf, die Potenziale der inzwischen überaus preiswerten Solartechnik noch deutlich stärker zu nutzen, um die Klimaziele zu erreichen: „Rund zehn Millionen Menschen profitieren in Deutschland bereits unmittelbar von den Vorzügen der Solarenergie. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Klimaziele muss ihr Ausbautempo aber vervielfacht werden“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Allein die Elektrifizierung des Autoverkehrs führe zu einem wachsenden Bedarf an erneuerbaren Energien.

Die Bundesregierung müsse das jährliche Photovoltaik-Ausbauziel von 2,5 GW auf rund zehn GW erhöhen und den im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerten 52-GW-Zubaudeckel noch in diesem Jahr ebenso streichen wie die diskriminierende finanzielle Belastung von Mietern und Unternehmen, die sich selbst oder im ökologischen Quartiersverbund mit Solarenergie versorgen wollen, so die Forderung des Bundesverbandes.

Wärme und Heizung im Fokus

Zusammen mit dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) fordert der BSW die Bundesregierung auf, die Energiewende auch im Wärmebereich erheblich zu beschleunigen. Der Wärmesektor trage derzeit viel zu wenig bei, um den CO2-Ausstoß in der Bundesrepublik zu senken. Deutschland drohten Strafzahlungen in Milliardenhöhe, weil das EU-Klimaziel verfehlt werde.

„In Kombination mit Solarthermie werden Brennwertheizungen, Wärmepumpen und Holzzentralheizungen zu hybriden Heizungen und sparen gegenüber einer Altanlage bis zu 40 Prozent an Energie“, so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. Über zwei Mio. Heizungsanlagen in Deutschland werden bereits heute für Heizung und Warmwasserbereitung genutzt. (sig)