Stadtwerke Göttingen bauen Bio-Wärmezentrum
Die Stadtwerke ersetzen nach und nach ihre veralteten Blockheizkraftwerke. Dazu hat das Unternehmen insgesamt acht technische Anlagenalternativen sondiert und sich für eine Anlage zur Holzhackschnitzelverbrennung im Bio-Wärmezentrum entschieden. Vis-à-vis des Stadtwerke-Standortes in der Hildebrandstraße entsteht nun ein modernes Heizwerk, das ausschließlich mit „regionaler Biomasse“ betrieben wird. Hinter diesem Begriff verbirgt sich unbehandeltes Altholz aus Göttingen und Umgebung.
Projektpartner und Generalübernehmer für die Entstehung des Heizwerkes ist die Boson Energy SA, ein luxemburgisches Unternehmen mit der Spezialisierung auf Anlagen zur biogenen Wärmeerzeugung für kommunale Versorger. Mit der Gebäudeerrichtung wurde das Bauunternehmen Henning GmbH aus dem thüringischen Urbach beauftragt. Das Bio-Wärmezentrum soll im April 2019 in Betrieb genommen werden.
Umweltfreundliche Technik soll Investoren locken
Das neue Heizwerk gilt für die Verantwortlichen bei den Göttinger Stadtwerken als ein wichtiger Baustein im Rahmen der Fernwärmestrategie, die einen deutlichen Ausbau dieser Versorgung auf regionaler Ebene vorsieht. Durch die Verbrennung von Altholz einerseits und als Hauptabnehmer des Methans aus einer Biogasanlage im nahgelegenen Rosdorf andererseits erreichen die Göttinger einen Anteil von 66 Prozent an erneuerbaren Energien in der Fernwärmeproduktion, was einem Primärenergiefaktor (PEF) von 0,2 entspricht.
Die Göttinger Stadtwerke übertreffen die geforderten Umweltkriterien für die Wärmeversorgung neu anzuschließender Gebäude. So sollen neue Investoren für Stadtentwicklungsareale wie dem Sartorius-Quartier, der Grünen Mitte Ebertal oder dem Gothaer Quartier am gleichnamigen Platz in Geismar gewonnen werden. „Mit dem neuen Bio-Wärmezentrum bleiben der Umwelt jährlich viele Tausend Tonnen Treibhausgas erspart.“ so Gerd Rappenecker, Technischer Vorstand der Stadtwerke Göttingen. (sig)