Wärme

Stadtwerke Konstanz setzen auf Seewasserwärme

Die Projektpartner wollen prüfen, ob es machbar ist, eine Fernwärmeleitung aus der Kehricht-Verbrennungsanlage Weinfelden nach Kreuzlingen zu errichten. Auch die thermische Seewassernutzung wird in Betracht gezogen.
15.06.2022

Stadtrat Thomas Beringer (rechts) und Norbert Reuter, Stadtwerke Konstanz. Hintere Reihe v. l. n. r.: Thomas Peyer, Swisspower AG; Gordon Appel, Stadtwerke Konstanz; Mauro Montella, Swisspower AG; Heinz Siegenthaler, Verband KVA Thurgau; Peter Steiner, Verband KVA Thurgau; Martin Simioni, CEO EKT; Marcel Stofer, EKT und Stadtpräsident Thomas Niederberger

Energie Kreuzlingen, die Stadtwerke Konstanz, der Verband KVA Thurgau sowie die EKT AG wollen gemeinsam prüfen, ob eine Fernwärmeleitung aus Weinfelden sowie die thermische Seewassernutzung machbar ist. Die Idee: Eine Fernwärmeleitung soll von Weinfelden aus CO2-neutrale Abwärme von der KVA Thurgau liefern, welche die Abfälle eines Großteils des Thurgaus sowie des deutschen Landkreises Konstanz thermisch verwertet.

Die Projektpartner haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Fachlich begleitet wird das Projekt durch die Swisspower AG.

Weg vom Erdgas

Wärmequellen sollen für die Städte Kreuzlingen und Konstanz künftig eine wichtige Rolle spielen, um ihre Wärmeversorgung noch besser mit den Erfordernissen der jeweiligen Klimaschutzstrategien in Einklang zu bringen und sich bei der Wärmeerzeugung unabhängiger von fossilem Erdgas zu machen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärungen wollen die Partner den Weg bereiten, um die Machbarkeit des Projekts in technischer, wirtschaftlicher, rechtlicher sowie organisatorischer Hinsicht vertieft zu prüfen, heißt es. Die entsprechenden Studien sollen binnen Jahresfrist abgeschlossen sein. Sollte sich herausstellen, dass die Fernwärmeleitung und die Seewassernutzung umsetzbar sind, soll in einem nächsten Schritt die weitere Projektentwicklung und Realisierung folgen, teilen alle Beteiligten mit.

Verteilnetze für Wärme  - und vielleicht auch Kälte

Das Projekt ist Bestandteil eines grenzüberschreitenden Wärmeversorgungskonzeptes, das die Städte Kreuzlingen und Konstanz gemeinsam anstreben. Das Konzept basiert auf verschiedenen Teilprojekten. Neben der Prüfung der Nutzung der Abwärme aus der KVA Thurgau und der gemeinsamen Nutzungsmöglichkeiten von Seewasserwärme aus dem Konstanzer Trichter, wird in einem weiteren Teilprojekt geprüft, in welchen Gebieten der beiden Städte Wärmeverteilnetze aufgebaut werden können, um die Wärme und möglicherweise auch Kälte zu den Haushalten und Firmenkunden zu liefern. Dadurch wird die Grundlage für den Bau von Wärmenetzen in beiden Städten gelegt. (amo)