Wärme

SWM beauftragt weitere Geothermie-Bohrung

Auf dem Gelände des Heizkraftwerks Süd in München entsteht eine 50-MW-Geothermie-Anlage. Die Bohrung wird ausgeführt vom Bohrunternehmen Daldrup & Söhne.
09.04.2018

Die Stadtwerke München betreiben bereits in Riem eine Geothermie-Anlage.

Die Stadtwerke München (SWM) haben das Bohrtechnik-Unternehmen Daldrup & Söhne AG für eine weitere Geothermie-Bohrung engagiert. Schon vor einem Jahr wurde das Unternehmen mit der Bohrung von zwei Dubletten (Förder- und Injektionsbohrung) beauftragt. Nun kommt eine weitere dazu, teilt das Unternehmen mit.

Die Bohrungen sollen in eine Tiefe von bis zu 4000 Metern abgeteuft werden. Die vorbereitenden Arbeiten für die beiden ersten Dubletten werden zurzeit auf dem Gelände des ältesten konventionellen Heizkraftwerkstandorts Münchens, HKW Süd im Stadtteil Sendling, ausgeführt. Der Bohrbeginn ist innerhalb der nächsten Wochen geplant. Es entsteht eine Geothermieanlage mit einer Leistung von rund 50 MW, die umweltfreundlich Fernwärme für gut 80 000 Münchner Haushalte produzieren soll. Geplant ist, die neue Geothermie-Anlage im Jahr 2020 in Betrieb zu nehmen.

Die nun insgesamt sechs Geothermiebohrungen des Projektpartners Daldrup & Söhne AG sind Teil der Fernwärme-Vision der SWM: Bis 2040 soll München die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag für die Wärme wird die geothermische Energie aus heißem Thermalwasser leisten. München sitzt auf einem riesigen Vorrat dieser umweltfreundlichen Energieart, die sich in den gut durchlässigen geologischen Gesteinsschichten unter der Stadt befindet. (al)