Wärme

SWM setzen auf mobilen Frequenzumrichter bei Geothermie

Die mobile Anlage soll die Verfügbarkeit der Geothermieanlagen erhöhen. Auch benachbarte Betreiber können die Münchner so unterstützen.
26.07.2023

Die Stadtwerke München setzten im Rahmen ihrer Geothermiestrategie einen mobilen Frequenzumrichter ein.

Geothermie spielt in der Münchner Wärmewende eine wichtige Rolle: Die Stadtwerke München (SWM) betreiben in und um München aktuell sechs Geothermieanlagen. Die Vorbereitungen für den Bau der siebten Anlage haben begonnen und weitere Projekte sind in Planung. Dabei setzt der kommunale Versorger nun auch einen mobilern Frequenzumrichter ein. Die Anlage soll die Verfügbarkeit der Geothermieanlagen, wie die SWM mitteilen.

Bei der Tiefengeothermie befindet sich eine Tauchkreiselpumpe in der Förderbohrung, viele hundert Meter tief im sehr heißen Thermalwasser. Von dort fördert sie das Thermalwasser an die Oberfläche, wo die Energie aus dem geförderten Thermalwasser über Wärmetauscher an das Wasser in den Fernwärmenetzen übertragen oder auch zur Stromerzeugung genutzt wird. Der Frequenzumrichter ist diesem Pumpenmotor vorgeschaltet.

Er soll dadurch eine bedarfsgerechte, veränderbare Wechselspannung erzeugen. Damit steuert der Frequenzumrichter die Drehzahl eines Motors stufenlos von nahezu Null bis zur benötigten Nenndrehzahl, wie die Stadtwerke erläutern.

Mobil einsetzbar

Die neue Anlage ist dabei in einem Container untergebracht. Mittels Tieflader könne sie flexibel und schnell überall dort eingesetzt werden, wo es zu einem Teil- oder Totalausfall eines vorhandenen Frequenzumrichters komme oder Wartungsarbeiten anstünden, so die SWM weiter.

Damit könne der Versorger nicht nur den Betrieb ihrer eigenen Geothermieanlagen in Riem, Freiham, Schäftlarnstraße, Sauerlach, Dürrnhaar und Kirchstockach absichern, sondern auch benachbarte Geo­thermiebetreiber unterstützen. Die SWM erhöhen damit nach eigenen Angaben die Verfügbarkeit der eigenen Geo­thermieanlagen in und um München sowie die weiterer Anlagen in der Region.

Pumptests für Neu-Projekt

Der Container könne außerdem mit unterschiedlichen Mittelspannungen betrieben werden. Er soll eine standardisierte Schnittstelle zum Motor, zur bauseitigen Elektrotechnik und gegegebenenfalls zur übergeordneten Leittechnik haben. Somit sei er mit unterschiedlichen Pumpen und Motoren kompatibel.

Die Anlage kann darüber hinaus auch als autarkes System in einem Neu-Projekt zum Einsatz kommen und die ersten Pumptests an neuen Bohrlöchern, etwa beim SWM Geothermieprojekt Michaelibad, das gerade im Bau ist, ausführen. Hierfür ist eine eigenständige Steuerung für einen sicheren und unabhängigen Betrieb vorhanden, wie die SWM betonen. (jk)