Wärme

Tiefen-Geothermie wird in Neuruppin gefördert

Die ortsansässigen Stadtwerke freuen sich über ihren Förderbescheid vom Bundeswirtschaftsministerium und können das Projekt nun umsetzen.
21.02.2023

Die brandenburgische Stadt Neuruppin ist die Geburtsstadt von Theodor Fontane.

Die brandenburgischen Stadtwerke Neuruppin (SWN) haben nun Gewissheit: Das Tiefen-Geothermie-Projekt wird mit über 10 Mio. Euro gefördert. Der Gesamtinvestitionsbedarf beträgt rund 25,5 Mio. Euro, wie die 33.000-Einwohnerstadt Neuruppin mitteilt. Fördergeber ist das Bundeswirtschaftsministerium über die Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW). 

Bereits 1987/88 wurde sich mit der Geothermie-Idee befasst. Aber die seither angestoßenen Projekte scheiterten an der fehlenden Wirtschaftlichkeit. Vor allem der günstige Gaspreis ist ein entscheidender Faktor gewesen. Die Situation hat sich mittlerweile – auch durch die Energiekrise bedingt – geändert. 

Die nächsten Schritte

Durch die Aktivitäten der vergangenen Jahre sei man sicher, dass die Ausgangslage sehr gut ist: „Wir wissen ganz genau, was uns da unten in der Erde erwartet“, sagt Artur Dzasokhov, Technischer Leiter der SWN. Der Versorger benötigt nun eine Genehmigung des Bergbauamtes und die Baugenehmigung des Landkreises. Gleichzeitig brauchen sie die notwendigen Rohrleitungen und Equipment. Lieferzeiten von neun Monaten sind Standard. Deshalb werden die Bohrungen nicht mehr dieses Jahr durchgeführt.

In den nächsten Monaten wird die SWN aber beginnen, ein altes Gebäude abzureißen, denn an dieser Stelle sollen später die Bohrungen erfolgen. Für die Bohrungen selbst werden Schallschutzwände und ein Bohrturm aufgestellt. Sechs Monate wird dann gebohrt. Dabei erfolgen in einem Abstand von 20 Metern zwei Bohrungen, die unterirdisch auseinanderdriften und bis in eine Tiefe von 1.700 bis 1.800 Metern reichen. 2027 soll die Wärmeversorgung aufgenommen werden. (gun)