Wärme

Wärmepumpenmarkt 2023: Weniger Förderanträge, trotzdem Rekordabsatz

Die Anträge beim BAFA für einen Wärmepumpen-Zuschuss sind 2023 eingebrochen, trotzdem verzeichnen Branchenverbände einen Rekordabsatz in diesem Marktsegment. Von den politischen Zielvorgaben von 500.000 verbauten Pumpen pro Jahr ist man dennoch weit entfernt.
22.01.2024

Die Förderanträge für Wärmepumpen waren 2023 stark rückläufig, der Verkauf der Geräte lief aber so gut wie nie zuvor.

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) melden ein Rekordjahr beim Absatz von Wärmepumpen in Deutschland. Im Jahr 2023 verkauften die Hersteller insgesamt 356.000 Geräte. Das entspricht einem Plus von 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Auf den ersten Blick mag das wie ein Widerspruch zu den stark rückläufigen Antragszahlen beim BAFA wirken – diese sind 2023 immerhin um über 70 Prozent im Vergleich zum Spitzenjahr 2022 eingebrochen. Allerdings wurden vieler dieser Anträge von vor zwei Jahren erst in den vergangenen Monaten realisiert, sodass aus einem Förderrekordjahr 2022 ein Absatzrekordjahr 2023 wird.

Industrie hat massiv in Fertigungskapazitäten investiert 

Trotzdem liegt die Gesamtabsatzzahl noch immer deutlich unter den 500.000 Wärmepumpen, die seit dem Inkrafttreten des Heizungsgesetzes zum Jahresbeginn 2024 als jährliches Ausbauziel von der Bundesregierung ausgewiesen wurden. Der BDH und BWP sehen die Branche gut für diese Marke gewappnet. Schließlich hätte die Industrie umfangreich in neue Fertigungskapazitäten investiert und damit ihre Hausaufgaben erledigt, betont BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.

Nun ist die Bundesregierung gefragt, wenn es nach den Verbänden geht: Tatsächlich hatten weder Branche noch Verbraucher bis kurz vor Jahreswechsel Klarheit über die künftig geltenden Förderbedingungen. Dabei kritisiert der BDH die im Zuge der Haushaltskonsolidierungen zurückgenommen Maßnahmen aus dem Baugipfel. Damit würden zusätzliche, dringend notwendige Impulse für die Wärmewende ausbleiben.

Betriebskosten für Wärmepumpe senken 

Zudem sehen der BDH und die Kolleg:innen vom BWP Handlungsbedarf bei der Strompreisgestaltung. Die Stromsteuer müsse auf das europarechtliche Minimum gesenkt werden, auch die Mehrwertsteuer solle auf sieben Prozent reduziert werden. Kritisch sehen die Branchenvertreter:innen auch das Streichen der Entlastung bei den Netzentgelten. Damit fehle der Wärmepumpen-Technologie der nötige Rückenwind auf Betriebskostenseite. (lm)