Entsorgung

16 Millionen Euro für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Mit dem Projekt „Circular Economy – CircularCities.NRW“ fördern Land und EU sieben Projekte aus Nordrhein-Westfalen, die eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft stärken sollen.
09.10.2024

Für eine funktionierende Kresilaufwirtschaft müssen verschiedene Umweltmaßnahmen aufeinander aufbauen.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich mit Blick auf die Kreislaufwirtschaft zum Ziel gesetzt, Vorreiter einer ökologischen Transformation im Sinne des europäischen Green Deals zu werden. Der Förderwettbewerb „Circular Economy – CircularCities.NRW“ ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg dorthin.

Ein unabhängiges Gremium hat jetzt in der ersten Runde des Förderaufrufs sieben Projekte aus 13 eingereichten Projektskizzen ausgewählt. Gefördert werden die Wieder- und Weiterverwendung von Produkten und Materialien, Reparaturdienstleistungen, die Entwicklung ressourcenschonender Geschäftsmodelle und die Einstellung von Kreislaufwirtschaftsbeauftragten in Kommunen.

Zusammenspiel aus Kommunen, Unternehmen und Gesellschaft

Alle sieben Projekte werden vom Land Nordrhein-Westfalen und zwei Europäischen Fonds für regionale Entwicklung mit insgesamt rund 16 Millionen Euro gefördert. Insgesamt stellen Land und EU für beide Ausschreibungsrunden zusammen rund 34 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung.

Umweltminister Oliver Krischer sagt: „Wenn Produkte und Materialien in immer neuen Zyklen weitergenutzt werden, erhöht das die lokale Wertschöpfung und schont unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Entscheidend ist, ressourcenschonenden Konsum und nachhaltige Produktion in die Breite der Gesellschaft zu tragen. Die eingereichten Projekte zeigen, wie dies im Zusammenspiel von Kommunen, Unternehmen und Zivilgesellschaft in innovativer Weise gelingen kann.“

Die geförderten Projekte

DU.zirkulär – Mit dem Projekt DU.zirkulär soll insbesondere im Duisburger Stadtteil Ruhrort ein Leuchtturm für zirkuläre Städte entstehen. Für die Bürgerinnen und Bürger werden neue Angebote geschaffen, sich nachhaltig zu verhalten und zirkuläre Praktiken zu erlernen. Für Duisburger Unternehmen entstehen neue Wege, ihre Geschäftstätigkeit zirkulär auszurichten. Auch das Thema zirkuläres Bauen wird durch DU.zirkulär vorangetrieben.

BoGeZi– Bottrop.gemeinsam.zirkulär – Im Rahmen eines innovativen Community-Building-Konzepts sollen die Bottroper Bürgerinnen und Bürger für einen kreislauforientierten Konsum sowie eine kreislauforientierte Gebäudesanierung sensibilisiert und geschult werden. Als zentraler Ort der Aktivitäten soll ein multifunktionaler Raum „Bottrop Central“ in der Innenstadt geschaffen werden.

KomZi – Kommunales Zirkuläres Ökosystem im Bauwesen – Das Projekt soll die Voraussetzungen dafür schaffen, dass öffentliche und private Bauträger bei Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen Materialien und Bauteile im Kreislauf führen können. Diese sollen bei Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen erfasst und mit Hilfe eines digitalen Tools für Neu- und Umbaumaßnahmen wiederverwendet werden können.

Kreislauf-WIRK-Statt – Im Rahmen des Projektes soll in Aachen ein interaktives und interdisziplinäres Zentrum – die „Kreislauf-WIRK-Statt“ – entstehen, das neben offenen „WIRKstätten“ verschiedene Angebote wie Workshops, Seminare und interaktive Ausstellungen bietet. Im Teilprojekt „Bau-WIRK-Statt“ werden Konzepte zur Wiederverwendung von Sperrmüll sowie von Bauteilen und Bauprodukten aus dem Baubereich umgesetzt.

Smart Circular Wuppertal – Das Projekt zielt darauf ab, eine digitale Plattform zu schaffen, die den Einsatz übergeordneter R-Strategien – insbesondere Refuse und Re-Use – und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Stärkung der Zirkularität in Echtzeit abbildet. Es werden zwei Pilotprojekte in den Bereichen Reparatur- und Unverpackt-Angebote durchgeführt.

Zentren des Teilens – Ziel des Projektes ist es, das gemeinsame Nutzen, Wiederverwenden und Reparieren bestimmter Gebrauchsgüter zu erforschen und geeignete Umsetzungsstrategien zu entwickeln. Sogenannte Zentren des Teilens stellen die angestrebte soziale und ökologische Innovation dar. Die Zentren sollen als Orte dienen, an denen Verleih- und Sharing-Aktivitäten durchgeführt, Gegenstände gewartet und repariert und Bürgerinnen und Bürger für Reparaturen geschult werden.

Kreislaufstadt Wettbewerb NRW – Im Rahmen des Projektes soll eine digitale Browseranwendung entwickelt werden, mit der die Kreislaufwirtschaft verschiedenen Zielgruppen spielerisch vermittelt werden kann. Im Rahmen des Projektes sollen Challenges konzipiert werden, die spielerisch zum Wissensaufbau und zur Sensibilisierung der jeweiligen Zielgruppen beitragen. Zielgruppen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von privaten Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und privaten Haushalten.

Nächste Förderunde steht noch aus

Die nächste Ausschreibungsrunde endet im Januar 2025. Teilnahmeberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen, Kommunen, kommunale Unternehmen und Einrichtungen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Kammern sowie Vereine und Stiftungen mit Sitz oder einer Niederlassung in Nordrhein-Westfalen. (hb)