Abfallwirtschaft

Fördergelder für Methanolanlage

Der Thüringer ZASt baut eine Anlage zur Herstellung von „grünem Treibstoff“. Die Technologie hat verschiedene Vorteile.
16.10.2020

Die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund (3.v.l.) übergibt den symbolischen Scheck an den Vorsitzenden des Zweckverbands für Abfallwirtschaft Südwestthüringen (ZASt), Thomas Müller.  

Eine neue Anlage zur Produktion des auch als grüner Treibstoff bezeichneten Methanol soll bis 2023 in Zella-Mehlis entstehen. Für das Projekt überreichte Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) dem Zweckverband für Abfallwirtschaft Südwestthüringen (ZASt) einen symbolischen Förderbescheid
in Höhe von rund 8 Mio. Euro.

Insgesamt steckt der ZASt, der für die Entsorgung der Abfälle von etwa
480.000 Einwohnern im südwestthüringer Gebiet zuständig ist, etwa 23 Mio. Euro in das Vorhaben. Methanol könne konventionelle fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas ersetzen, teilte das Ministerium mit. Zudem werde die geplante Anlage den lokalen Schadstoffausstoß in der Luft verringern.

So funktioniert das Ganze

Aus dem Abgasstrom der Müllverbrennungsanlage in Zella-Mehlis wird ein Teil des klima-relevanten Kohlenstoffdioxids (CO2) ausgewaschen. Zudem sollen Stromüberschüsse aus dem Blockheizkraftwerk der Anlage für die Erzeugung von Wasserstoff genutzt werden. Aus dem Wasserstoff und dem CO2 lasse sich dann flüssiges Methanol herstellen, so das Umweltministerium. Der Alkohol könne in der chemischen Industrie genutzt werden, aber eben auch als synthetischer Kraftstoff herkömmliche fossile Treibstoffe ersetzen. (hp)