Abfallwirtschaft

Gegen die Vermüllung am Brombachsee: Zweckverband entfernt Abfalleimer

Ausflügler und Touristen hinterlassen an dem See in Mittelfranken immer mehr Müll. Der zuständige Entsorger reagiert nun mit einer drastischen Maßnahme.
22.06.2021

Ein großer Container steht am Badestrand des Brombachsees, nachdem die eigentlichen Abfallbehälter entfernt wurden.

Zelte, Sandspielzeug, ungeöffnete Lebensmittel: Am Brombachsee im Fränkischen Seenland haben Ausflügler und Urlauber in den vergangenen Jahren immer mehr Müll zurückgelassen, wie die Verantwortlichen des Zweckverbandes Brombachsee beklagen. Nun greifen die Politiker zu einem auf den ersten Blick ungewöhnlichen Mittel: Die Mülleimer rund um den See werden abmontiert.

Die Idee dahinter: Die Menschen sollen ihre Sachen, die sie mit zum Baden, Spazierengehen oder Sonnen an den See bringen, wieder mitnehmen und gar nicht erst in Versuchung kommen, sie in den Mülleimer zu werfen oder sogar einfach liegen zu lassen. Denn es droht eine Bußgeldzahlung.

„Große Lösung“

Nur eine große Lösung, nämlich ein generelles Müllverbot, sei zielführend, sagt der Chef des Zweckverbandes und Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen, Manuel Westphal (CSU). «Ausnahmen wird es geben für Windeln, Zigarettenkippen und Hundekotbeutel. Auch im Bereich der in den Seezentren tätigen Gastronomie wird es Sonderlösungen für die Entsorgung der vor Ort gekauften Produkte geben.»

2011 fielen am Ufer des Brombachsees knapp 48 Tonnen Müll an. 2020 waren es bereits mehr als 137 Tonnen, wie Westphal sagt. Die Art des Mülls habe sich zudem stark verändert, so blieben zum Teil sogar ungeöffnete Lebensmittel zurück oder auch Sandspielzeug oder Strandmuscheln. «Der entsprechende Unrat wird zum einen in die bereitgestellten Müllbehältnisse geworfen, bleibt aber vermehrt einfach auf der Fläche liegen.»

Sensibilisierungskampagnen in Schule und Kita

Doch nicht nur das zum Start der Saison 2022 geplante Abmontieren der Mülleimer soll helfen, die Umwelt rund um den See sauber zu halten. Zusammen mit der Gastronomie will der Zweckverband ein Pfandsystem für To-go-Waren einführen. Und: Man will bereits Kinder in der Schule und in Kindergärten mit Projekten für die Müllproblematik sensibilisieren. (dpa/hp)