Brüder teilen Alba auf
Die Eigentümer der Alba Group, die beiden Brüder Axel Schweitzer und Eric Schweitzer, ordnen die Unternehmensgruppe neu. Ziel sei es, „agile Einheiten zu schaffen, die auch ihre jeweilige operative Verantwortung in den Eigentumsverhältnissen abbilden“, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Die Struktur des nach Remondis und Veolia drittgrößten deutschen Abfallentsorgers mit einem Umsatz von 1,9 Mrd. Euro und rund 8700 Mitarbeitern entspricht nun – vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamts – den individuellen Schwerpunkten für Regionen und Geschäftsmodelle:
- Künftig hält Axel Schweitzer das alleinige Eigentum an den wesentlichen asiatischen Aktivitäten, dazu zählt insbesondere die Alba Group Asia. Ebenso gehen die gemeinsamen Beteiligungen an der Alba Services Holding (ASH) sowie insbesondere die Kunststoffaktivitäten der Alba International Recycling (AIR) in die Sphäre von Axel Schweitzer über, so dass bei ihm das gesamte Kunststoffrecycling aller Verarbeitungsstufen – von der Hightech-Sortierung bis zur Rückführung in den Rohstoffkreislauf – konzentriert ist. Hier seien laut Pressemitteilung somit jene Aktivitäten gebündelt, die die weltweite Unternehmensvision einer „Welt ohne Abfall“ und das asiatische Wachstum verfolgen.
- Eric Schweitzer hält künftig alle Anteile an der Alba Europe Holding, die vor allem das Entsorgungs- und Teile des Recyclinggeschäfts mit innovativen Anlagen zur Verlängerung der Wertschöpfungskette und einem wachsenden Kommunalgeschäft sowie das Stahl- und Metallrecycling betreibt. Im angestammten Geschäft seit der Unternehmensgründung vor über 50 Jahren ist hier der größere Teil des Umsatzes und der Mitarbeiter angesiedelt. Hinzu kommen einige wenige Aktivitäten aus dem Bereich der bisherigen ASH und AIR.
Weiter „enge Zusammenarbeit“
Die Geschäftsbereiche werden im Rahmen eines familiären Verbundes weiter eng zusammenarbeiten, kündigen die Brüder an. „Die jetzt vorgenommene Neuordnung entspricht unseren inhaltlichen Schwerpunkten. Ich bin fest in Berlin, Deutschland und Europa verwurzelt, Axel ist in den letzten Dekaden zum anerkannten Asien-Experten geworden und zum Pionier einer Welt ohne Abfall“, kommentiert Eric Schweitzer die Neuordnung. „Jeder von uns kann sich auf das konzentrieren, was ihm am meisten liegt. Eric hat das tiefere Verständnis für das Entsorgungsgeschäft in unseren Heimatmärkten. Als wahrhaft ‚verbrüderte‘ Unternehmen werden wir weiter Synergieeffekte nutzen“, lässt sich Axel Schweitzer zitieren.
Hintergrund der Neuordnung seien auch die in den vergangenen Jahren gewachsenen Herausforderungen auf den Märkten, in denen die Unternehmen unter den Marken Aba und Interseroh tätig sind. Im Entsorgungs- und Recyclinggeschäft sowie im Stahl- und Metallrecycling sei der Wettbewerb noch intensiver geworden. Der Markt der Verpackungslizenzierung befinde sich in einem strategischen Umbruch. Im Wachstumssektor Asien seien erhebliche Engagements erforderlich, um das große Potenzial zu realisieren. (hp)