Entsorgung

Osnabrück und Remondis gründen Gesellschaft zur Verwertung von Bioabfällen

In einem PPP-Modell, bei dem Osnabrück die knappe Mehrheit hält, sollen in Zukunft die Bioabfälle der Region in der Anlage einer Remondis-Tochter zu Kompost und Energie verarbeitet werden.
25.08.2021

Christian Niehaves, Geschäftsführer der neuen Gesellschaft Awigo Biomasse, und Georg Jungen, Geschäftsführer Remondis Region Nord, unterzeichnen den Gründungsvertrag.

 

Die Stadt und der Landkreis Osnabrück und die Remondis-Tochter K.R.O. (Kompostierungsgesellschaft Region Osnabrück) haben eine gemeinsame Gesellschaft für die Verwertung von Bioabfällen gegründet. In dem neuen Unternehmen teilen sich die beiden Gesellschafter die Geschäftsanteile gemäß einer Public-Private-Partnership (PPP). Stadt und Land Osnabrück halten über ihre Tochter Enos (Entsorgung Osnabrücker Land) 51 Prozent und K.R.O. 49 Prozent. Die Neugründung firmiert unter Awigo Biomasse GmbH und ist für die Kompostierung und Vergärung der rund 36.000 Tonnen Bioabfälle der Stadt und des Landkreises Osnabrück zuständig.

Die Vorgeschichte: Der Dienstleistungsvertrag zur Verwertung der Bioabfälle aus Stadt und Landkreis Osnabrück musste aufgrund geltender Rechtsvorgaben europaweit neu ausgeschrieben werden. Anders als in den Jahren zuvor rückten Stadt und Landkreis von einer konventionellen Auftragsvergabe im Sinne eines klassischen Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnisses ab und schrieben stattdessen zugunsten des angestrebten PPP-Modells 49 Prozent der Gesellschaftsanteile an einer neu zu gründenden Verwertungsgesellschaft aus.

Gute Erfahrungen mit PPP

„In einer PPP-Gesellschaft wie der Awigo Biomasse verschaffen wir uns als Auftraggeber im Sinne unserer Kunden durchaus Vorteile“, erläutert Awigo-Geschäftsführer Christian Niehaves. Die Gründe. „So sichern wir uns in erster Linie direkteren Einfluss auf die Dienstleistungsqualität sowie die Kosten. In den letzten Jahren haben wir gute Erfahrungen mit der Bündelung von kommunalem und privatem Know-how in einer gemeinsamen Gesellschaft gemacht. Diese Erfahrungen wollen wir jetzt auf die Bioabfallbehandlung ausweiten.“

Georg Jungen, Gesellschaftervertreter von Remondis Region Nord in der K.R.O., erklärt: „Aus rein organischen Bioabfällen lassen sich nährstoffreicher Qualitätskompost und Bioenergie gewinnen. In unserem Kompostwerk in Bohmte-Hunteburg entstehen jährlich ca. 35.000 Tonnen hochwertiger Kompost und in der teilweise vorgeschalteten Vergärungsstufe 4,2 Mio. kWh Strom.“ (hp)