Karriere

Wie sich die BVG für Inklusion stark macht

Jenny Zeller, seit Januar Vorständin für Personal und Soziales bei der BVG, erklärt, warum das Thema dem Unternehmen am Herzen liegt. Aktuell arbeiten dort bereits 1200 Personen mit einer Behinderung.
21.06.2023

BVG versteht Inklusion als eine Haltung, die die gesamte Unternehmenskultur prägt.

Mit ihrem aktuellen Slogan „Inklusiv und barrierefrei: Chancengleich und Stellen frei.“ setzen sich die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) für mehr Inklusion am Arbeitsplatz ein. Ganz generell hat das Thema bei dem Unternehmen einen hohen Stellenwert. Zum Beispiel durften alle Teilnehmenden der Special Olympics World Games 2023 in Berlin das Netz der BVG kostenlos nutzen.

Das Unternehmen misst dem Thema auch außerhalb der Special Olympics große Bedeutung bei. Denn in Zeiten des Fachkräftemangels liegt es auf der Hand, dass barrierefreie Arbeitsplätze motivierender wirken. Und es gibt auch einen rechtlichen Hintergrund: Unternehmen in Deutschland mit mehr als 20 Arbeitsplätzen müssen mindestens fünf Prozent davon mit schwerbehinderten Arbeitnehmer:innen besetzen (§ 154 SGB IX) – das gilt sowohl für private als auch für öffentliche Arbeitgeber.

Jenny Zeller, Vorständin Personal und Soziales der BVG, erläutert, warum sich das Unternehmen für Inklusion stark macht.

Warum setzt sich die BVG für Inklusion ein?

Dafür gibt es viele sehr gute Gründe: Inklusion bedeutet, andere Perspektiven mitzuberücksichtigen und so auch innovativer zu sein. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist sie eine Chance, Potenziale zu heben. Hinzu kommt: Wer Arbeitsplätze zugänglich gestaltet, gewinnt motivierte und leistungsbereite Kolleg*innen. Und schließlich ist es natürlich eine Haltungsfrage, zu der wir als BVG uns klar positionieren. Wir verstehen Inklusion als ein gelebtes Miteinander. Daher setzen wir uns vielfältig für Inklusion bei der BVG und darüber hinaus ein.

Wie werden Menschen mit Schwerbehinderung bei Bewerbungen gezielt angesprochen und was wird bei der Auswahl berücksichtigt?

Das fängt schon in unserer Personalwerbung an. Einer unserer aktuellen Slogans lautet „Inklusiv und barrierefrei. Chancengleich und Stellen frei.“ Und diese zwei kurzen Sätze bringen es eigentlich schon auf den Punkt – sowohl unseren Anspruch, als auch unser Angebot. Und das zieht sich dann durch den gesamten Bewerbungs- und Einstellungsprozess: In jeder Ausschreibung weisen wir darauf hin, dass Menschen mit Schwerbehinderung bei entsprechender Eignung bevorzugt werden. Und unsere Schwerbehindertenvertretung prüft jede Vorauswahl und begleitet Auswahlgespräche. So ist gewährleistet, dass Menschen mit Schwerbehinderung entsprechend berücksichtigt werden.

Welchen Einfluss hat Inklusion auf die Unternehmenskultur?

Wirkliche Inklusion bedeutet, ein Miteinander möglich zu machen. Und da spielt die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle. Inklusion ist eine Haltung, die wir in allen Bereichen der BVG verankern und stetig weiter ausbauen. Unsere Haltungen spiegeln sich also nicht nur in unseren Werten, sondern im alltäglichen Miteinander wider. Dazu gehört eben auch die Berücksichtigung verschiedener Bedürfnisse am Arbeitsplatz und im Arbeitsalltag. Der BVG und mir ist es eine Herzensangelegenheit, eine Unternehmenskultur zu gestalten, in der diese Haltung gelebt wird.

Können Sie konkrete Beispiele nennen, wo die BVG Arbeitsplätze barrierefrei gestaltet hat?

Eines von vielen guten Beispielen ist das im Bau befindliche, neue BVG-Ausbildungszentrum: Da steht Barrierefreiheit von Beginn im Fokus. Denn prinzipiell werden alle Ausbildungsplätze diskriminierungsfrei zur Verfügung gestellt. Selbstverständlich sind dabei betriebliche Gremien wie die Schwerbehindertenvertretung und die Behindertenbeauftragten des Bezirks involviert. Wenn das neue Ausbildungszentrum in Betrieb geht, können sich Personen mit Einschränkungen dort barrierefrei bewegen. Behinderten-WC-Anlagen auf allen Etagen, Automatiktaster an Brandschutztüren, barrierefreie Türklinken sowie eine barrierefrei zu erreichende Terrasse sind weitere Beispiele.

Was sind die Zukunftsperspektiven der Inklusion?

Wichtig ist, dass „New Work“ und Barrierefreiheit zusammen gedacht werden. Neue Formen der Zusammenarbeit und der Arbeitsorganisation müssen von Anfang an inklusiv geplant werden. Darauf achten wir bei der BVG konsequent. Ganz allgemein ist die Gestaltung einer inklusiven Umgebung eine kontinuierliche Aufgabe. Wir müssen immer wieder den Status Quo überprüfen und bei Bedarf neue Impulse zu setzen. Das Wichtigste aber bleibt, die Werte und die Haltung einer inklusiven Umgebung im Arbeitsalltag zu leben. Genau dafür steht die BVG als Arbeitgeberin. (bs/hp)