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Leag-Mitarbeiter protestieren für höhere Löhne

Die Gewerkschaft IG-BCE fordert eine Lohnsteigerung von sieben Prozent. Die Leag bietet eine Einmalzahlung von 600 Euro. Nicht nur beim Geld liegen die Positionen weit auseinander.
26.04.2022

Nach dem Scheitern der letzten Tarifrunde haben Beschäftigte des Energieunternehmens Leag mit Protesten ihre Forderung nach einer Lohnerhöhung unterstrichen. Bis zu 500 Mitarbeitende demonstrierten nach Angaben der Gewerkschaft IGBCE am Dienstag im Industriepark Schwarze Pumpe.

Nach dem Scheitern der zweiten Tarifrunde haben Beschäftigte des Energieunternehmens Leag mit Protesten ihre Forderung nach einer Lohnerhöhung unterstrichen. Bis zu 500 Menschen demonstrierten nach Angaben der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Dienstag im Industriepark Schwarze Pumpe in Spremberg (Spree-Neiße). Auch am gleichnamigen Kraftwerk fand eine Protestaktion statt.

Die Tarifverhandlungen für die Lausitzer Tagebau - und Kraftwerksbeschäftigten sind festgefahren. Eine zweite Verhandlungsrunde bei dem Lausitzer Energieunternehmen ging am 13. April ohne Ergebnis zu Ende. Die Tarifkommission der Gewerkschaft hat die dritte Verhandlungsrunde für die rund 7200 Beschäftigten zunächst abgesagt und die Arbeitgeber stattdessen aufgefordert, bis zum 29. April ein «realitätsnahes» Angebot vorzulegen. Wenn das nicht geschehe, werde es Arbeitskampfmaßnahmen geben, hatte es geheißen.

Die IG BCE fordert, die Vergütungen um sieben Prozent anzuheben. Sie will zudem die Freistellungstage für Gewerkschaftsmitglieder dauerhaft festschreiben. Die Arbeitgeber bieten eine Einmalzahlung von 600 Euro, zudem eine Nullrunde und die Streichung der Freistellungstage für IG BCE-Mitglieder.

IG-BCE-Bezirksleiterin: "Hohe Flexibilität der Beschäftigten muss belohnt werden"

«Man fordert von den Beschäftigen der Leag eine hohe Flexibilität, eine hohe Arbeitsbereitschaft, zusätzlich an den Wochenenden zu arbeiten und das muss auch belohnt werden», sagte IG-BCE-Bezirksleiterin Ute Liebsch der dpa. Sie verwies auf das Energieunternehmen Mibrag in Sachsen-Anhalt und Sachsen, wo es bereits einen Tarifabschluss gegeben habe. Bei der Leag sei die Situation nicht anders.

Die aktuelle volatile Situation auf dem Rohstoff- und Strommarkt und ihre Auswirkungen auf das Unternehmen begrenzten die Möglichkeiten, die vom Tarifpartner vorgelegten Forderungen zu erfüllen, hieß es von Leag-Sprecher Thoralf Schirmer zu den Gewerkschaftsforderungen. «Sollte perspektivisch eine Stabilisierung der derzeit schwierigen Rahmenbedingungen eintreten und ein positives wirtschaftliches Ergebnis für das Unternehmen erbringen, rechnen wir auch mit einem entsprechend erweiterten Spielraum in den Tarifverhandlungen.» (dpa/hoe)