Karriere

Personalstrategien bei Entsorgern: Die Großen nutzen die Krise als Chance

Kleinere Unternehmen planen zum Teil Entlassungen, wie die Umfrage einer Personalberatung ergab.
14.04.2021

Die HR-Expertgroup hat 32 Unternehmen der Entsorgungsbranche befragt.

Entsorgungsunternehmen reagieren in ihrer Personalplanung unterschiedlich auf die Corona-Pandemie. Große Unternehmen nutzen die Krise als Chance und wollen Personal aufstocken. Kleine und mittlere Betriebe sind eher zurückhaltend und wollen teilweise sogar Stellen abbauen.

Das stellt die HR-Expertgroup auf Basis einer Umfrage fest. 32 Unternehmen jeglicher Größe haben daran teilgenommen. Allerdings seien die Ergebnisse nicht repräsentativ, wie die Personalberatung betont.

Die Hälfte plant Einstellungen

Grundsätzlich zeigten sich die Unternehmen der Entsorgungswirtschaft nach Meinung der HR-Expertgroup äußert krisenfest. Jeder zweite teilnehmende Entsorger habe angekündigt, seinen Personalbestand in diesem Jahr aufzustocken. Ein Drittel will seine Mitarbeiterzahl halten, 19 Prozent wollen Personal abbauen.
 
Bei den Teilnehmern mit mehr als 250 Mitarbeitern plant kein einziges Unternehmen Entlassungen. Ganz im Gegenteil: Viele kündigten einen zum Teil deutlichen Personalaufbau an. „Offenbar sehen viele der größeren Entsorger die Krise als  Chance, ihre Personalprobleme zu lösen“, vermutet Thomas Tettinger, Partner der HR-Expertgroup.

Abbaupläne in der Verwaltung

Bei den kleineren bis mittleren Unternehmen der Branche ist das Ergebnis durchwachsen: Bei Firmen mit bis zu 250 Mitarbeitern hält sich der Personalauf- und -abbau in etwa die Waage. Ein weiteres Resultat der Umfrage: Wenn Personal abgebaut werden soll, dann im administrativen Bereich – also beispielsweise in der Verwaltung. Konkret wollen 88 Prozent der Umfrageteilnehmer, die Stellenstreichungen ankündigen, Mitarbeiter in der Administration entlassen.

Nur rund 23 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen Personal auch im Bereich Betrieb und Technik reduzieren. „Das könnte mit dem generellen Mangel an Fachkräften zusammenhängen“, vermutet Tettinger, der selbst viele Jahre in der Entsorgungs- und Recyclingbranche gearbeitet hat. (hp)