Karriere

SW Neumünster einigen sich mit Ex-Vertriebsleiter

Laut Medienberichten wird die fristlose in eine ordentliche Kündigung umgewandelt. Auch der Aufsichtsrat der Stadtwerke unterstützt mittlerweile offenbar die Trennung von der langjährigen Führungskraft.
30.11.2018

Das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Neumünster.

Die krisengeschüttelten Stadtwerke Neumünster (SWN) wandeln die fristlose Kündigung ihres langjährigen Vertriebschefs und Prokuristen Mathias Stolten in eine ordentliche Kündigung um. Das vermelden diverse Regionalmedien aus Schleswig-Holstein. Ein SWN-Sprecher bestätigt, dass es eine Einigung gegeben hat; zu weiteren Details wollte er sich aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht äußern. Der Kommunalversorger hatte sich Ende Oktober von seiner Führungskraft getrennt. Offiziell wegen strategischer Meindungsunterschiede über die Neuausrichtung des Vertriebes. Stolten hatte dagegen Rechtsmittel eingelegt, Anfang November hatte es eine Güteverhandlung gegeben.

"Ohne Getöse weiter arbeiten"

Pikant an der Sache ist, dass sich der Aufsichtsrat der SWN laut einem Bericht des Holsteinischen Couriers anfangs hinter Stolten gestellt hat und der Geschäftsführung eine Wiedereinstellung des 51-Jährigen empfohlen haben soll. Im Laufe der Güteverhandlung hat sich die Einschätzung der Aufsichtsratsvorsitzenden Monika Schmidt aber offenbar verändert. "Wir haben uns das sehr genau angeschaut. Es ist richtig, dass es so gelaufen ist", sagte die Chefin des SWN-Kontrollgremiums gegenüber der Regionalzeitung. Man wolle nun ohne großes Getöse weiter arbeiten.

Neuer Kaufmännischer Leiter kommt im Januar

Der Vertriebsbereich umfasst auch die Energiebeschaffung. Auf diese entfällt ein Großteil des in diesem Jahr erwarteten Defizits von rund 6,8 Mio. Euro; bereits im Vorjahr hatten die SWN Verluste in Höhe von 5,5 Mio. Euro geschrieben. Der Vertriebsbereich wird aktuell interimistisch von Frank Wede, dem Sachgebietsleiter Privatkunden, geleitet. Für die Kaufmännische Leitung hingegen hat man mittlerweile eine neue Führungskraft verpflichtet. Wie die SWN bereits vor einigen Wochen mitteilten, wird zum Jahresbeginn ein "in der Restrukturierung sehr erfahrener Mann" diesen Posten übernehmen.

Er folgt auf die Kaufmännische Leiterin, von der sich die SWN im Mai getrennt hatten. Auch hier kam es im Anschluss zu einer außergerichtlichen Einigung. Der Kommunalversorger verzeichnete in den vergangenen Monaten darüber hinaus den Abgang weiterer Führungskräfte. So haben unter anderem der ehemalige Pressechef, die frühere Marketingleiterin und der Leiter der Telekommunikationssparte das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. (hoe)