An der Uni Ulm wurde das angeblich weltweit erste elektrische Lastenkraftrad mit Schnellladefunktion und Rekuperation vorgestellt. Das drei Meter lange und 170 Kilogramm schwere Fahrzeug ist das Resultat eines vierjährigen Forschungsprojekts. Es ist bis zu 45 Stundenkilometer schnell. Nutzlasten bis 100 Kilogramm ließen sich „einfach, bequem und sicher“ transportieren.

„Emissionsfreie Kurierfahrten durch enge Straßen einer Altstadt, umweltfreundlicher Abtransport von Grünschnitt im Stadtpark oder die platzsparende Anlieferung von gekühlten Lebensmitteln: All das könnte bald möglich sein mit dem neuen elektrischen Lastenkraftrad“, sagt Michael Buchholz, Forschungsgruppenleiter am Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik der Universität Ulm. Am Projekt beteiligt waren auch das Institut für Fahrzeugkonzepte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die Biberacher Firma EMB-Elektromaschinenbau.

Das Fahrzeug ist im Long-Tail-Format konzipiert. Die Last liegt zwischen Fahrer und Hinterrad. Durch den tiefen Schwerpunkt bleibe das Lastenrad auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil, heißt es bei EMB.

"Weltweit einmalig" sei das speziell dafür entwickelte Schnellladesystem und die rekuparationsfähige Batterie. Ein hochwertiges Batteriesystem mit aktivem Heiz- und Kühlsystem mache es möglich, die Batterie an einer AC-Ladesäule innerhalb von 30 Minuten auf bis zu 80 Prozent aufzuladen.

Eine weitere Besonderheit ist das Onboard-Schnellladegerät (OBL). Dieses macht es möglich, nicht nur im Stand, sondern auch während der Fahrt über eine Schukodose Strom für Verbraucher zur Verfügung zu stellen. Damit können beispielsweise Powertool-Akkus für Arbeitsgeräte geladen oder sogar Kühlaggregate betrieben werden. (wa)