E-Mobilität

Batterien: Volkswagen sichert sich Zugang zur Feststoff-Technologie

Die Feststoff-Technologie könnte die E-Mobilität revolutionieren. Quantumscape, ein kalifornisches Start-Up, ist hier führend. Volkswagen wird zum größten automobilen Anteilseigner.
24.06.2018

Läuft und läuft und läuft – bald auch elektrisch? Detail des VW-Werks in Wolfsburg.

Das sonnige Kalifornien ist ein Land der Zukunftstechnologien. Das wissen die Ingenieure bei Volkswagen schon länger. Mit einer Feststoffbatterie, wie sie Quantumscape anbietet, würde sich zum Beispiel die Reichweite eines E-Golf von derzeit 300 auf bis zu 750 Kilometer erhöhen. Diese Batterietechnologie bietet gegenüber der aktuell genutzten Lithium-Ionen-Technologie weitere Vorteile: höhere Energiedichte, mehr Sicherheit, bessere Eingenschaften beim schnellen Laden und – vor allem – einen deutlich niedrigeren Platzbedarf.

Bereits seit 2012 arbeiten Volkswagen und die an der kalifornischen Stanford-Universität gegründete Startup-Firma intensiv zusammen. Jetzt haben die beiden Partner ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Sie beabsichtigen, bis 2025 eine Großserienproduktion von Feststoffbatterien zu ermöglichen. Volkswagen investiert 100 Mio. US-Dollar in Quantumscape und wird damit zum größten automobilen Anteilseigner. Der Abschluss dieser Transaktion unterliegt noch der Zustimmung durch die Behörden.

Dieselkrise elektrisch überwinden

Axel Heinrich, Leiter der Volkswagen Konzernforschung, wird einen Sitz im Aufsichtsrat von Quantumscape übernehmen. „Wir möchten die Vermarktung der Feststoff-Batterien von Quantumscape beschleunigen und bündeln unsere Kräfte, um Volkswagens Erfahrung als Produktionsspezialist und Quantumscapes Technologieführerschaft bestmöglich zu nutzen.“ Volkswagen soll damit einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigen, CO2-freien Mobilität der Zukunft machen.

Das 2010 gegründete Unternehmen Quantumscape mit Sitz in San José im US-Bundesstaat Kalifornien hält über 200 Patente und Patentanträge für die Technologie der Feststoffbatteriezellen und gilt mit seinem Knowhow als Pionier bei der Entwicklung dieser Energiespeicher. „Die Feststoffbatterie wird eine Wende bei der Elektromobilität markieren“, kommentiert Axel Heinrich das Engagement von Volkswagen. Noch sind die Forschungen nicht abgeschlossen, aber Volkswagen steht bei dieser Technologie nun in der Pole Position. (sig)