E-Mobilität

Bundesregierung erwägt Verlängerung der Prämie für Kauf von E-Autos

Der Staat hilft schon seit Mitte 2016 mit einer Prämie nach – im Fördertopf ist aber noch viel Geld.
13.02.2019

Immer mehr E-Autos kommen auf den Markt, auch die Ladesäulen-Infrastruktur verbessert sich – doch der Durchbruch steht noch aus.

Autofahrer können sich auf eine Verlängerung der staatlichen Prämie für den Kauf von Elektroautos einstellen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, wird "ernsthaft erwogen", die Prämie über den Sommer hinaus zu verlängern. Im Topf für den sogenannten Umweltbonus liegen insgesamt 600 Mio. Euro an Bundesmitteln. Bisher seien aber erst 134 Mio. Euro ausgezahlt worden, hieß es. Rund 100.000 Anträge gingen bisher ein.

Die Prämie soll nach bisherigen Plänen eigentlich Ende Juni auslaufen. Es kämen nun aber zunehmend mehr E-Autos auf den Markt, auch die Ladesäulen-Infrastruktur verbessere sich, hieß es in Regierungskreisen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert seit langem, die staatliche Prämie über Juni hinaus zu verlängern.

Erwartungen wurden nicht erfüllt

Für reine Batterieautos gibt es nach dem Programm 4000 Euro, für Hybridautos 3000 Euro Zuschuss – bezahlt je zur Hälfte vom Bund und vom Autohersteller. Der Listenpreis des Basismodells darf nicht teurer als 60.000 Euro sein. Die Aktion war Mitte 2016 gestartet worden, zuständig ist das Wirtschaftsministerium.

Die Erwartungen sind bisher aber nicht erfüllt worden. Der erhoffte Durchbruch für E-Autos blieb bisher aus, die Nachfrage ist trotz Zuwächsen weiter auf einem geringen Niveau. Die Bundesregierung hatte ursprünglich das Ziel ausgegeben, dass bis 2020 eine Million E-Autos auf deutschen Straßen fahren – davon hat sie sich aber längst verabschiedet. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im vergangenen September gesagt, das Ziel werde erst 2022 erreicht.

Neuzulassungen auf immer noch niedrigem Niveau

Nach den aktuellesten verfügbaren Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) lag 2017 der Bestand an Elektro-Pkw bei rund 54.000 Fahrzeugen und der an Hybrid-Pkw bei rund 237.000 Autos – bei einem Gesamtbestand von 56,5 Mio. Fahrzeugen.

Zwar stieg 2018 die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos deutlich an, aber auf einem immer noch niedrigen Niveau. Die Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Hybridantrieb erhöhten sich nach KBA-Zahlen um mehr als die Hälfte auf rund 130.000, bei reinen Elektro-Autos stand ein Plus von fast 44 Prozent auf 36.000 – bei insgesamt 3,44 Mio. Neuwagen.

Zwei Drittel für reine Batteriefahrzeuge

Bei Anträgen an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wurden bisher zwei Drittel für reine Batteriefahrzeuge gestellt, der Rest für Hybrid-Fahrzeuge. Der größere Teil der Anträge stammt von Unternehmen. Neu auf der Förderliste ist seit kurzem das Model 3 des US-amerikanischen Herstellers Tesla. Das Modell soll Tesla aus der Oberklasse-Nische in einen breiteren Markt bringen. (dpa/hil)