E-Mobilität

Das Alkohol-Problem beim E-Scooter

Schwere Unfälle passieren häufig allein - und zu oft nach einem tiefen Blick ins Glas.
26.03.2021

E-Scooter sind aus den Städten nicht mehr wegzudenken.

E-Scooter sind aus dem Straßenbild der Großstädte nicht mehr wegzudenken. Immer wieder kommt es aber zu Unfällen. Teils enden sie mit Verletzten, im Einzelfall sogar mit tödlichen Folgen. Die Schuld liegt meist bei den Fahrern selbst – und zu oft ist Alkohol im Spiel. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis).

Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr 2155 Unfälle mit E-Scootern, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Fünf Menschen kamen ums Leben, 386 wurden schwer und 1907 leicht verletzt. Bei fast drei von vier dieser Unfälle mit Personenschaden war der Fahrer des E-Scooters hauptverantwortlich. Oft geht es dabei um Unfälle, bei denen die Fahrenden die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren, ohne dass andere Verkehrsteilnehmende dazu beigetragen haben.

Häufige Ursachen: Alkohol und falsche Nutzung der Fahrbahn

Häufig registriert die Polizei Fehlverhalten. Der mit Abstand häufigste Vorwurf war das Fahren unter Alkoholeinfluss (18,3 Prozent). Zum Vergleich: Im selben Zeitraum waren es bei Fahrradfahrenden 7,1 Prozent und bei zulassungsfreien Krafträdern 7,8 Prozent.

Neben dem Alkoholeinfluss legte die Polizei den Fahrern häufig falsche Benutzung der Fahrbahn oder der Gehwege zur Last (16,6 Prozent). Die E-Scooter-Nutzenden müssen, so weit vorhanden, Fahrradwege oder Schutzstreifen nutzen. Ansonsten sollen sie auf Fahrbahnen oder Seitenstreifen ausweichen, das Fahren auf Gehwegen ist verboten. Nicht angepasste Geschwindigkeit war der dritthäufigste Vorwurf (8,5 Prozent).

700 Unfälle mit Autofahrern

Von den 2155 Unfällen mit Personenschaden waren 918 Alleinunfälle. Drei der fünf getöteten E-Scooter-Fahrenden kamen bei Alleinunfällen ums Leben. Auch die Hälfte aller verletzten E-Scooter Fahrenden ist auf Alleinunfälle zurückzuführen. Bei knapp 700 schwereren Unfällen waren Autofahrer beteiligt.

Insgesamt spielen E-Scooter aber im Unfallgeschehen eine vergleichsweise geringe Rolle: 2020 registrierte die Polizei 264 000 Unfälle mit Personenschaden, nur an 0,8 Prozent war ein E-Scooter-Fahrer oder eine E-Scooter-Fahrerin beteiligt. (wa)