„Die Verkehrswende ist kein Selbstläufer“

Baden-Württemberg investiert 170 Millionen Euro in den Ausbau der Elektromobilität.
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Baden-Württemberg will der Antriebswende Schub geben. Mit seiner vierten Landesinitiative Elektromobilität investiert das Land für den Hochlauf der Elektromobilität bis Ende 2026 rund 170 Millionen Euro.
„Es bewegt sich etwas im Land – und zwar immer häufiger elektrisch“, erklärt der stellvertretende Ministerpräsident Thomas Strobl (CDU). Aber die Verkehrswende sei kein Selbstläufer. „Wir müssen die Kohlenstoffdioxid-Emmissionen massiv reduzieren – um 100 Prozent bis 2040. Dafür brauchen wir die Elektromobilität und ein höheres Tempo“, so Strobl.
Zahl der Elektroautos müsse deutlich wachsen
Die vom Kabinett beschlossene Initiative gilt für die Jahre 2023 bis 2026. Sie wird ergänzend zur Bundesförderung ausgestaltet und umfasst ein Volumen von rund 170 Millionen Euro. Davon sind rund 121 Millionen Euro für Initiativen des Verkehrsministeriums, rund 18 Millionen Euro für Aktivitäten des Wirtschaftsministeriums, rund 25 Millionen Euro für das Umweltministerium sowie rund sechs Millionen Euro im Bereich des Wissenschaftsministeriums vorgesehen.
Konkret müsse bis 2030 die Anzahl der Elektrofahrzeuge in Baden-Württemberg um das Vierzehnfache erhöht werden, fordert Verkehrsminister Winfried Hermann. Von heute 2,4 Prozent müsse der Anteil auf gut ein Drittel aller Fahrzeuge anwachsen. Dazu sei es notwendig, dass die Zahl der elektrischen Neuzulassungen bereits bis 2025 auf 200.000 Personenkraftwagen steigt. 2022 lag sie bei 60.000 Elektropersonenkraftwagen. Die Anzahl der klimaneutralen Busse und die Anzahl der Elektrolastkraftwagen müsse sogar noch stärker zulegen, betonte Hermann.
Eigene Schwerpunkte
Baden-Württemberg will bei seinen Maßnahmen Impulse von Bund und EU aufgreifen und eigene Schwerpunkte setzen:
- Förderung Ladeinfrastruktur: Bündelung des Parkens in E-Quartierhubs
- Urbane Schnellladeparks, Ladeinfrastruktur für schwere Lkw, Sicherstellung einer fußläufig erreichbaren Ladeinfrastruktur
- Förderung ausgewählter Fahrzeugflotten: zum Beispiel Nutzfahrzeuge, Taxen, Fahrzeuge im Carsharing oder die Landesfahrzeugflotte
- Maßnahmen zur Stärkung des Mittelstands
- Förderung innovativer Projekte, unter anderem Nullemissionszonen, Lade- und Tankinfrastruktur für Langstrecken-Lkw
- Ausbau der wirtschaftsnahen Forschung
- Förderung innovativer Pilotvorhaben zur Elektro- und Wasserstoffmobilität: HyFab Baden-Württemberg – Forschungsfabrik für Brennstoffzellen und Wasserstoff
- Unterstützung bei Qualifizierung von Beschäftigten und jungen Menschen (wa)