E-Mobilität

Hälfte der Ladepunkte steht in nur zwei Ländern

Verband europäischer Autobauer beklagt, dass die Mehrheit der Länder bei Elektromobilität hinterherhinkt.
23.06.2022

Die Ladeinfrastruktur in Europa ist ungleich verteilt.

Die Hälfte aller Ladepunkte für Elektroautos in der Europäischen Union konzentriert sich auf nur zwei Länder. Das zeigt eine neue Datenanalyse des Verbands der europäischen Automobilhersteller (ACEA). Spitzenreiter sind die Niederlande mit 90.000 Ladepunkten. Tatsächlich haben allein die Niederländer so viele Ladepunkte wie 23 Mitgliedstaaten zusammen. Es folgt Deutschland mit 60.000 Lademöglichkeiten.

Diese beiden Länder machen weniger als 10 Prozent der gesamten EU-Fläche aus. Die andere Hälfte aller Ladegeräte ist über die restlichen 25 Länder verstreut und deckt 90 Prozent der Fläche ab.

Osteuropa muss aufholen

Bei der Verteilung der Infrastruktur gebe es eine klare Trennung zwischen den mittel- und osteuropäischen Ländern einerseits und den westeuropäischen Ländern andererseits. So verfügt ein großes Land wie Rumänien – etwa sechsmal so groß wie die Niederlande – nur über 0,4 Prozent aller Ladepunkte in der EU.

Obwohl die Anzahl der Ladepunkte in der EU in den letzten fünf Jahren massiv gestiegen sei, bleibe die Gesamtzahl von 307.000 weit hinter dem Bedarf zurück, heißt es bei ACEA. Der Verband verweist auf eine Studie. Sie zeige, dass bis 2030 bis zu 6,8 Millionen öffentliche Ladepunkte erforderlich wären, um die CO2-Reduktion von 55 Prozent zu erreichen. Das würde bedeuten, dass in diesen wenigen Jahren ein mehr als 22-faches Wachstum nötig sei. (wa)

Top 5: Länder mit den meisten Ladepunkten

  • Niederlande (90.284)
  • Deutschland (59.410)
  • Frankreich (37.128)
  • Schweden (25.197)
  • Italien (23.543)