E-Mobilität

IG Metall fordert Milliarden-Investitionen in E-Mobilität

Die Politik muss aus der Sicht der Gewerkschaft dafür sorgen, dass die E-Mobilität attraktiv und praktikabel wird.
02.06.2019

Die Neuzulassungen für E-Autos in Deutschland steigen zwar an, die Zahl der Fahrzeuge liegt aber immer noch auf einem niedrigen Niveau.

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann verlangt von der Bundesregierung Milliarden-Investitionen in die E-Mobilität. "Die Verfügbarkeit von Ladesäulen wird über den Erfolg der E-Mobilität entscheiden und deshalb muss die Politik endlich handeln", sagte Hofmann der "Welt am Sonntag". Daher sei ein Investitionsprogramm für Schnellladestationen nötig. Die Kosten etwa für den Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur mit Schnellladestationen an den Autobahnen seien überschaubar. "Wir rechnen mit über 10 Milliarden Euro für Stationen und Infrastruktur."

Der Staat mache beim Thema Klimaschutz bisher vor allem Vorgaben, habe aber keine Strategie für die Umsetzung. "Es genügt nicht, den Ausstieg aus der Braunkohle zu beschließen und nicht zu klären, woher morgen der regenerativ erzeugte Strom kommen soll", sagte Hofmann. "Das gleiche gilt für den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren."

2030 die Hälfte der produzierten Wagen E-Autos

Der Umstieg auf E-Mobilität kommt bislang eher schleppend voran. Zwar steigen die Neuzulassungen für E-Autos in Deutschland, die Zahl der Fahrzeuge liegt aber immer noch auf einem niedrigen Niveau. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier kündigte am Freitag die Verlängerung der staatlichen Förderprämie für E-Autos bis Ende 2020 an. Eigentlich sollte die Förderung Ende Juni auslaufen – der Prämientopf von insgesamt 1,2 Milliarden Euro ist aber noch nicht aufgebraucht.

"Die Autohersteller bauen ihre Werke bereits so um, dass 2030 die Hälfte der produzierten Wagen E-Autos sind, weil es der Gesetzgeber fordert", sagte Hofmann. "Auch die Zulieferer richten sich darauf ein, aber irgendwer muss die Autos auch kaufen." Die Politik müsse dafür sorgen, dass E-Mobilität attraktiv und praktikabel werde. (dpa/hil)