E-Mobilität

In Bamberg sind die Birds los: E-Scooter-Test ab Dezember

Als erste Stadt Deutschlands testet Bamberg die E-Scooter, die schon in mehr als 100 Städten weltweit genutzt werden. Ist das Konzept eine weitere Anpassung an die sich wandelnden Mobilitätsbedürfnisse der Bürger?
29.11.2018

Michael Fiedeldey (l.), Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg, und Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (r.) beim Testen der E-Scooter in Bamberg

In Bamberg sollen bald die ersten E-Scooter Deutschlands rollen. Der Marktführer Bird und die Stadtwerke Bamberg haben am Mittwoch (28. November) die Kooperation verkündet. Diese sieht vor, dass schon im Dezember erste Testfahrer mit einer Sondergenehmigung in Bamberg auf den Birds unterwegs sind. In diesem Feldtest sollen erste Erfahrungen mit den Rollern gesammelt werden.

Markteintritt im kommenden Frühling

Mit dem Markteintritt von Bird in Deutschland werden die E-Scooter ab Frühjahr 2019 für alle Bürger nutzbar. Vorher muss jedoch die neue Verordnung für Elektro-Kleinstfahrzeuge in Kraft treten. Dann erst wäre die Nutzung von E-Scootern im Straßenverkehr erlaubt. In einer Pilotphase sollen dann zunächst 100 E-Scooter in der Stadt unterwegs sein, auch um die Stadt nicht mit Rollern zu überfluten. Wenn dieser zweite Testlauf erfolgreich ist, soll das Projekt im Sommer 2019 in den Regelbetrieb übergehen.

Über die Bird-App werden den Nutzern die nächstgelegenen E-Roller angezeigt. Vor allem neben dem Bahnhof, dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), den Universitätsstandorten und den innerstädtischen Tiefgaragen sollen Standorte sein. Über die App kann der Bird entsperrt werden. Die E-Scooter sind zu einem Grundpreis von einem Euro sowie 15 Cent pro genutzter Minute nutzbar.

"Bird Watch" gegen Falschparker

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 20 Kilometer pro Stunde. Zudem können die Roller erst von volljährigen Personen genutzt werden. Des Weiteren plant das Unternehmen eine Helm-Giveaway-Veranstaltung zu organisieren, sobald der Pilot allen Bürgern zur Verfügung steht. Hier können Interessenten einen kostenlosen Helm erhalten. 
Damit soll die Sicherheit erhöht werden.

Außerdem schickt Bird eine eignene Falschpark-Polizei  auf die Straße: "Bird Watcher" sollen tagsüber unterwegs sein, um die Elektroroller im 
Stadtgebiet auf ihre Fahrsicherheit sowie falsches Parken zu überprüfen. Abends um 21 Uhr heißt es Schlafenszeit für die Roller. Dann werden die Fahrzeuge abgeholt, gereinigt und gegebenenfalls repariert. Am nächsten Morgen um sieben werden sie strategisch und wetterabhängig in der Stadt verteilt.

Anpassung an die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger

Das E-Scooter Programm, so Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg, sei eine Anpassung an die veränderten Mobilitätsbedürfnisse der Bürger: "Für immer mehr Bürger ist es selbstverständlich, kein eigenes Auto mehr zu besitzen. Um günstig und effizient ans Ziel zu kommen, werden heute verschiedene Verkehrsmittel miteinander verknüpft, beispielsweise Bus und Bahn, Fahrrad und Carsharing." Perspektivisch sollen in Bamberg alle Mobilitätsangebote in einer App vereint werden, so dass die Kunden auf einen Blick die praktischste Mobilitätsalternative wählen können, so Fideldey. (hol)