E-Mobilität

Ladenetzwerke im Kooperationsfieber

Mission einheitliches Laden: Smartlab expaniert nach Ost und West, während der private Netzwerkspezialist Hubject interkontinentales Laden möglich macht.
01.10.2018

Christian Hahn (links), CEO von Hubject und Shao Danwei, CEO von Star Charge, unterzeichnen das Kooperationsabkommen in China.

Nur wenn sie möglichst viele Partner haben, kann das anbieterübergreifende Laden Alltagspraxis werden. Daher gehen kommunale und private Networker auf Kooperationsschau:  Die Plattform „e-clearing.net“ von Smartlab und der niederländischen Stiftung ElaadNL hat ein neues Mitgliedsunternehmen in Frankreich an Land gezogen. Die App-Entwickler haben mit Chargemap eine Karte mit sämtlichen Ladeinfrastrukturanbietern erstellt. Zudem können User Erfahrungen austauschen und ihren eigenen Ladeverbrauch einsehen.

Durch die Kooperation mit Smartlab erhöhen sich der Datenfluss auf "e-clearing.net" und damit die Reichweite des Ladenetzwerks. Die österreichischen E-Mobilitätsexperten von Greenway sind bereits seit Längerem Mitglied im Ladeverbund und haben das Netzwerk mittlerweile sogar nach Polen ausgebaut. Eine Kooperation einer etwas anderen Größenordnung hat Hubject abgeschlossen. Gemeinsam wollen die Berliner mit Star Charge China nun das größte anbieterübergreifende Ladenetz der Welt aufbauen.

Roaming im Mobilfunknetz als Vorbild

Star Charge China führt in seinem Ladeverbund rund 20 000 Ladepunkte im Reich der Mitte. Die Berliner Netzwerker von Hubject sind mit rund 300 Partnern für Elektromobilität und der dazugehörigen Infrastruktur in ganz Europa vertreten. Durch die interkontinentale Zusammenarbeit sollen über 100 000 Ladepunkte für Kunden in aller Welt über einen Vertrag zugänglich sein.

Bislang ist ein Großteil der E-Autofahrer an die Ladesäulen eines Anbieters gebunden. Schließlich läuft die Abrechnung der Ladevorgänge meist über anbieterabhängige Verträge. Mit E-Roaming will Hubject Laden überall und unabhängig vom Betreiber ermöglichen. Die Berliner vernetzen dafür alle Akteure rund um die Ladeinfrastruktur über eine  IT-Plattform - die Abrechnung der Tankladungen erfolgt im Nachgang über den jeweiligen Vertragspartner. Während Hubject bereits seit einem Jahr in China tätig ist und erst Anfang des Jahres in den US-Markt eingestiegen ist, betreten die asiatischen Kollegen auf dem europäischen Markt Neuland. (ls)