E-Mobilität

N-Ergie und Siemens entwickeln Software für E-Bus-Depots

Die Software soll ab Ende des Jahres im neuen E-Bus-Port der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg getestet werden. Anschließend könnte sie international zum Einsatz kommen.
18.06.2021

Im Sommer 2021 wird die VAG ihren neuen E-Bus-Port in Betrieb nehmen.

Der kommunale Energieversorger N-Ergie und Siemens Smart Infrastructure entwickeln und testen gemeinsam Software-Lösungen zur energiewirtschaftlichen Optimierung und verkehrstechnischen Aussteuerung von E-Bus-Betrieben. Dazu sind die beiden Unternehmen eine Kooperation eingegangen, wie der Versorger mitteilt.

Ziel sei es demnach, die Wirtschaftlichkeit eines umwelt- und klimafreundlichen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖNPV) weiter zu verbessern und neue Potenziale zu heben. Als Referenzbetrieb dient dabei der E-Bus-Betrieb der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg.

Komplette Elektrifizierung bis 2030

Inzwischen hat die VAG sieben Elektrobusse für die öffentliche Personenbeförderung im Einsatz. Das Verkehrsunternehmen verfolgt das strategische Ziel, bis Anfang der 2030er Jahre den Busbetrieb komplett zu elektrifizieren.

Im Sommer 2021 wird die VAG ihren neuen E-Bus-Port in Betrieb nehmen, an dem 39 E-Busse geladen werden können. Bei allen Verkehrsträgern setzt die VAG dabei 100 Prozent Ökostrom ein, den die N-Ergie liefert, heißt es.   

Intelligentes Depot-Management

"Durch den Einsatz intelligenter Depot-Management-Software für Elektrofahrzeuge optimieren wir den Ladevorgang. So können wir kurzfristig auf Änderungen am Strommarkt und den untertägigen Fahrzeugbedarf reagieren, um die Ladestrategie und den Stromeinkauf anzupassen", sagte Jean-Christoph Heyne, Leiter Future Grids, Siemens Smart Infrastructure.  

"Wir bauen den Busbetrieb der VAG sukzessive um und ersetzen die Gas- und Dieselbusse durch noch umweltschonendere E-Busse", erklärt Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender N-Ergie. Dafür bräuchte es ein ganzheitliches Konzept mit einem effizienten Energiemanagement vom Laden bis zum Verbrauch.

"Day-Ahead-Market"

Die N-Ergie steuert die energiewirtschaftliche und verkehrstechnische Expertise zum Projekt bei. Der Versorger übernimmt die Anbindung der Software über sein eigenes virtuelles Kraftwerk an den Energiemarkt und bietet ab Sommer 2021 mit dem E-Bus-Port der VAG ein reales Testumfeld, das man auch anderen Interessierten vorstellen will.  

Die cloudbasierte Software soll nach erfolgreicher Entwicklung und Tests bei der VAG international zum Einsatz kommen. Ein erstes Softwaremodul befindet sich im Testbetrieb. Es reduziere die Kosten für den Strombezug über die energiewirtschaftliche Funktionalität "Day-Ahead-Market", heißt es. Dabei werden Wetter und Strompreisänderungen als wesentliche Einflussfaktoren berücksichtigt und der Bezug von elektrischer Energie nach Bedarf und Netzauslastung gesteuert. (jk)