E-Mobilität

Stadtwerke Tübingen bauen das E-Auto-Sharing aus und stellen das für E-Roller ein

Es gibt neue Tarife für das Ausleihen der Coono-Automobile.
02.05.2023

So sah 2020 die Vorstellung vom E-Sharing-Dienst Coono aus.

Coono gibt es als E-Sharing-Angebot der Stadtwerke Tübingen seit 2020 in der Universitätsstadt. Nun weiten die Stadtwerke ihr Angebot für E-Autos aus, der E-Roller-Verleih hingegen wird beendet.

Die E-Flotte wuchs bisher kontinuierlich: Bis Ende 2022 habe sich die Anzahl der E-Autos von zehn auf 35 Renault Zoe-Modelle erhöht, berichten die swt. „Unsere elektrische Fahrzeugpalette wird dabei immer noch größer, vielfältiger und attraktiver – damit wollen wir noch mehr und neue Nutzergruppen ansprechen,“ sagt swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke.

Neben zehn neuen E-Autos der Marke Cupra Born (Klasse M) sollen zukünftig auch noch größere E-Fahrzeuge (Klasse L) und besondere E-Modelle wie ein VW ID.Buzz angeboten werden. E-Autos der Marke Renault Zoe (Klasse S) stellten nach wie vor den größten Bestand in der Flotte.

Nun auch länger geplanter Ausleih

Die Tübinger erweitern ihr Geschäftsfeld zudem: Als Mietmodell ergänzt „Coono 2 Rent“ die spontane Miete, die künftig unter dem Tarifnahmen „Coono 2 Go“ läuft. Nun sind die Mobile gegen eine Gebühr von 2,50 Euro bis zu sechs Monate im Voraus buchbar.

Beim Tübinger Konzept hat jedes Fahrzeug seinen eigenen Stellplatz mit Ladesäule, an den muss es zum Beenden der Miete auch zurückgebracht werden (kein Free-Floating).

Stadtwerke stellen E-Roller-Sharing ein

Mit dem starken Ausbau der Coono E-Auto-Flotte setzen die Stadtwerke Tübingen zukünftig ausschließlich auf E-Sharing mit vier Rädern. Die Entscheidung kommt nachdem im vergangenen Jahr die Rollerflotte auf 55 E-Roller erweitert wurde.

Das E-Roller-Sharing wurde nach der Winterpause nicht wieder aufgenommen und eingestellt. Durch die Insolvenz des E-Roller-Herstellers und swt-Partners Kumpan im Februar 2023 stände die für den Sharingbetrieb zwingend notwendige Telemetrie-Plattform kurzfristig nicht mehr zur Verfügung, erklärten die swt.

Langfristige Geschäftsmodelle mit E-Roller-Anbietern erschienen nach den fünfjährigen Erfahrungen der Stadtwerke aus den ersten beiden E-Roller-Sharing-Partnerschaften daher nur schwer mit Erfolg umsetzbar.

Zweiter Misserfgolg bei den Rollern

Bereits das erste E-Roller-Sharing-Projekt, das die swt 2018 mit der damaligen Bosch-Tochter Coup gestartet hatten, wurde nach weniger als zwei Jahren – nach dem Rückzug des Sharing-Angebots vom Markt – wieder eingestellt. Mit Blick auf das Straßenbild in Tübingen sehen die swt zudem den Bedarf an Mikromobilität, die sich im Stadtgebiet überwiegend auf Kurzstrecken beschränkt, aktuell durch andere Anbieter gedeckt.

Die E-Roller des Herstellers Kumpan sollen weiterverkauft werden, um eine sinnvolle Weiternutzung sicherzustellen. Dazu hätten die Stadtwerke Gespräche mit einem möglichen Abnehmer begonnen.(pfa)

Anmerkung: In einer früheren Version hieß es, die swt hätten dieses Jahr eine Ausweitung der E-Rollerflotte angekündigt. Das ist nicht korrekt, dies geschah 2022. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.