E-Mobilität

Stellschrauben für die E-Mobilität

Umfrage zeigt, dass ein neuer Rahmen mit zeitlich gestaffelten Maßnahmen nötig ist.
02.02.2018

Der deutsche Elektromobilitätsmarkt liegt deutlich hinter den in der Politik kursierenden Zielen zurück. Aber welche Stellschrauben müssen angezogen werden, um die Verkehrswende voranzutreiben? Eine Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge in Leipzig nimmt sich dieses Themas an. Durch eine Delphi-Befragung von Experten aus verschiedenen Branchen und Bereichen wurden Thesen generiert, wie sich ein künftiges Rahmenwerk für die Mobilitätswende gestalten lassen könnte.

Die Studie zeigt zunächst grundlegende Hemmnisse am Elektromobilitätsmarkt, die einen Wandel im Verhalten der Marktakteure nach sich ziehen müssen. Die politisch festgelegten Anreize für einen Umstieg auf Elektromobilität seien bisher noch zu gering und können die erhöhten Anschaffungskosten von Elektrofahrzeugen nicht kompensieren.

Zeitlich gestaffelte Maßnahmen nötig

Nötig wären nach Ansicht der befragten Experten zeitlich gestaffelte Maßnahmen der Politik und Wirtschaft. Kurzfristig nötig wäre eine Zielfestlegung auf Emissionswerte für Kohlendioxid sowie temporäre Regulierungsmaßnahmen bei Verbrennungsmotoren. Mittelfristig erachten sie Aktionen auf politischer Ebene für sinnvoll, wie Steuervorteile als Anreize für Nutzer, potenzielle Zulassungsverbote für Verbrennungsmotoren oder Prämien beim Kauf von Elektrofahrzeugen. Langfristig sollten finanzielle Anreize geschaffen werden etwa durch Reform von Steuern, Abgaben und Umlagen sowie Zulassungsquoten für Automobilhersteller.

Zudem müssten die deutschen Automobilhersteller Anschluss an die Weltmarktführer herstellen und in Batterieforschung investieren. Die Ladeinfrastruktur muss schließlich durch Förderung im privaten Bereich und durch einen Einstieg von Energieversorgern verbessert werden.

Erste Ergebnisse an Experten zurückgespiegelt

Bei der Befragung wurde die Delphi-Methode verwendet. Zunächst startete sie mit einer Befragung unabhängiger Experten verschiedener Institutionen zu Maßnahmen, mit denen sich Elektromobilität in Deutschland fördern lässt. Im zweiten Schritt wurden die Ergebnisse an Experten zurückgespiegelt mit der Bitte, diese ersten Erkenntnisse zu bewerten. (wa)