E-Mobilität

SUVs immer öfter auf Entziehungskur

Laut Dena sind Neuzulassungen von Autos mit alternativen Antrieben stark gestiegen. Die frühere Spritschlucker-Klasse geht dabei voran.
16.12.2022

Der Anteil von Autos mit alternativen Antrieben nimmt zu.

Für die Autobranche war 2022 bislang ein mageres Jahr. Die Zahl der Zulassungen neuer Fahrzeuge war rückläufig. Deutlich besser verkauften sich aber Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. In einem Monitoring-Bericht betrachtet die Deutsche Energie-Agentur (dena) jährlich den Hochlauf alternativer Antriebe im deutschen Pkw-Markt.

Demnach gingen die Pkw-Neuzulassungszahlen in den ersten drei Quartalen 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Sie sanken von über 2 Millionen auf weniger als 1,9 Millionen Autos. Damit setzt sich der mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie eingeläutete Zulassungsrückgang weiter fort.

Klimabeitrag von Hybriden gering

Ein Trend, der sich ebenfalls verfestigt hat, sei der zunehmende Absatz alternativer Antriebe. Sie haben einen Rekordanteil an den Neuzulassungen von insgesamt mehr als 45 Prozent. Einen Anteil davon machen Mild- und Vollhybride aus. Deren Beitrag bei der Erreichung der Energie- und Klimaziele sei aber nur gering. Brennstoffzellen- und Erdgas-Fahrzeuge fristen mit einem Anteil an den Neuzulassungen weit unter der Ein-Prozent-Marke weiterhin ein Nischendasein.

Ganz anders sehe es dagegen bei den Vollstromern aus. Sie konnten ihren Zulassungsanteil um 2,9 Prozentpunkte auf einen Wert von 14,6 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen steigern. Auffällig ist laut Dena, dass das Gros der BEV-Absätze in der Fahrzeugklasse der SUVs anfällt. Im bisherigen Jahresverlauf haben sie über 42 Prozent aller vollelektrischen Neuzulassungen ausgemacht.

„Verkehrswende bedeutet auch Verkehrsvermeidung“

Mehr Planbarkeit bei den Förderungen, einen Fokus auf emissionsfreie Fahrzeuge und besondere Anreize für energieeffiziente und leichtere Fahrzeuge fordert Dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp. Wichtig sei jetzt, dass die Bundesregierung die Maßnahmen aus dem Masterplan Ladeinfrastrukturausbau schnell umsetzt. „Verkehrswende bedeutet aber auch Verkehrsvermeidung und -verlagerung“, so Haverkamp. Das 9-Euro-Ticket habe breite Bevölkerungsschichten für den ÖPNV mobilisiert. Es sei bedauerlich, dass der Starttermin für die Nachfolgeregelung, das 49-Euro-Ticket, immer noch unklar ist. (wa)