Wiesbaden ärgert sich über den VDA
Die ESWE Versorgung aus Wiesbaden ärgert sich über ein Ranking des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Der Verband wollte mit der Liste eigentlich zeigen, wie es um den Ausbau der Ladeinfrastruktur bestellt ist. Aber die Zahlen, die er dabei verwendet, haben eine deutliche Schlagseite. Und diese Schlagseite wirkt sich massiv zu Ungunsten von Wiesbaden aus.
Der VDA ermittelt für Städte und Landkreise in ganz Deutschland den sogenannten T-Wert. Dieser Wert soll anzeigen, wie viele Elektroautos sich einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen müssen. Dafür wird das Verhältnis der zugelassenen Elektroautos zu den verfügbaren öffentlich zugänglichen Ladepunkten zu Grunde gelegt.
Und bei diesem Ranking landet Wiesbaden mit dem bundesweit schlechtesten T-Wert auf dem letzten Platz 399. Dies sei aber auch kein Wunder, ärgern sich die Wiesbadener. Denn die Korrelation zwischen Ladepunkten und Fahrzeugzulassungen sei nicht aussagekräftig.
Das Problem: In Wiesbaden sind viele Elektrofahrzeuge zugelassen, die in der Stadt gar nicht verkehren und daher auch dort nicht aufgeladen werden. Dazu zählen etwa die Dienstwagen des Landes Hessen. Auch große Fahrzeugflotten von Leasing- und Mietwagengesellschaften sind hier zugelassen, etwa Opel-Leasing für Mitarbeitende und deren Angehörige oder die Elektroautos von Carsharing-Anbietern wie WeShare. Sie alle sind deutschlandweit mit WI-Kennzeichen unterwegs – aber eben nicht in Wiesbaden stationiert.
Ersichtlich werde dies bei einem Blick auf die ausgewerteten Daten. So zeigt das „VDA-E-Ladenetz-Ranking“ für Wiesbaden einen E-Pkw-Bestand von 39.210 Elektrofahrzeugen – nur übertroffen von München, Berlin und Hamburg. Viel größere Städte als Wiesbaden haben laut VDA-Daten jedoch weitaus geringere Zulassungszahlen: Im nahen Frankfurt, zweieinhalb Mal so groß, sind es 30.097 zugelassene E-Pkw, in Köln 28.159.
Fuhrparks laden selten öffentlich
Darüber hinaus beziehe sich die VDA-Bewertung ausschließlich auf öffentliche Ladepunkte. Ein Großteil der Elektrofahrzeuge, gerade von Flotten oder Fuhrparks, werde jedoch an privaten Ladepunkten aufgeladen.
ESWE hatte 2022 in der Kategorie Mobilität den NachhaltigkeitsAWARD 2022 der ZfK in Silber gewonnen. Den Preis gab es für das neuartige Konzept der „Community-Ladesäule“. Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur bezieht ESWE alle Bürgerinnen und Bürger in die Planung eines bedarfsgerechten und effizienten Ladesäulen-Netzwerks mit ein. (wa)