200 Autos bei Grün über die Ampel

Gelb ist gut – Straßenbahn in Dresden
Ein moderner 45-Meter-Stadtbahnwagen, wie er in Dresden eingesetz wird, bietet Platz für bis zu 260 Passagiere. Der kommt mit einer einzigen Ampelschaltung über die Kreuzung, heißt es bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB). Um den gleichen Effekt zu erzielen, müssten mehr als 200 Autos mit nur einer Grünphase über die Kreuzung rollen. Hier wird klar, so das Verkehrsunternehmen, dass der ÖPNV die begrenzte Verkehrsfläche wesentlich effektiver nutzen kann.
Offenbar wissen das die Dresdner aber längst: 163,3 Millionen Fahrgäste haben im vergangenen Jahr die Stadtbahnen und Busse der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) benutzt. Das sind fast drei Millionen mehr als im Vorjahr.
Angebot erweitern statt Tickets subventionieren
"Um den Ansturm der Dresdner in den umweltfreundlichen ÖPNV zu bewältigen, brauchen wir neue Angebote, moderne Fahrzeuge und eine intakte Infrastruktur. Aus unserer Sicht sollte die Politik eher diesen Ansatz verfolgen, als über preisreduzierte oder kostenlose Fahrscheine zu diskutieren", erklärt der Vorstand für Finanzen und Technik Andreas Hemmersbach. Nur schneller und attraktiver ÖPNV könne Menschen auf den heute in Großstädten überhaupt noch vorhandenen Verkehrsflächen effektiv an ihr Ziel bringen.
Absehbar sei, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren auf etwa 170 Millionen Fahrgäste pro Jahr steigt. Mittelfristige Szenarien gehen von 185 oder gar 200 Millionen Fahrgästen aus. Sie basieren auf einem prognostizierten Wachstum der Dresdner Bevölkerung auf knapp 600.000 Einwohner im Jahr 2035.
Der Einsatz längerer Busse schaffe nur kurzfristige Abhilfe. Hier müsse zügig auf Stadtbahnbetrieb umgestellt werden. Für bereits stark nachgefragte Stadtbahnlinien seien 30 breitere Wagen mit einer größeren Kapazität in der Beschaffung. (wa)