ÖPNV

Berlin will seine Ampeln wieder selbst steuern

Die Hauptstadt war die erste deutsche Stadt, die den Betrieb ihrer Verkehrsampeln privatisierte. Nun will Berlin die Aufgabe wieder selbst übernehmen.
12.09.2021

Berlin setzt seine Rekommunalisierungsbemühungen fort

"Der Prozess der Rekommunalisierung läuft bereits", sagte ein Sprecher der Verkehrsverwaltung am Sonntag. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" (Sonntag) darüber berichtet. Demnach soll der Betrieb der rund 2.200 Ampeln dem Unternehmen Alliander Stadtlicht entzogen werden, dessen Vertrag noch bis 2025 laufe. Für zehn Jahre erhält das Unternehmen demnach 272 Mio. Euro.

Der Verwaltungssprecher nannte keine Zahlen. Man hoffe, dass ein Landesbetrieb die gestiegenen Anforderungen an das Ampelmanagement dynamischer bewältigen könne, hieß es. Als Beispiel nannte die Verkehrsverwaltung Vorrangschaltungen für Busse, Straßenbahnen und Fahrräder sowie längere Grünphasen für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind. Die Rekommunalisierung solle Schnittstellen reduzieren. Der Prozess laufe in Abstimmung mit Alliander.

Im Jahr 2006 an Nuon-Tochter vergeben

Berlin hatte seinen Ampelbetrieb 2006 an die Stadtlicht GmbH vergeben, eine Tochterfirma der niederländischen Unternehmens Nuon. Seit einer Umstrukturierung 2009 firmiert das Unternehmen unter dem Namen des Mutterkonzerns Alliander. Der Netzbetreiber ist Eigentum niederländischer Provinzen und Gemeinden. (dpa/hil)