ÖPNV

Berliner Nahverkehrsplan mit ambitionierten Zielen

Der Berliner ÖPNV bekommt Geld: 28 Mrd. Euro sollen bis 2035 zu engeren Taktungen, weniger Ausfällen und einer Ausweitung des Netzes führen. Auch eine netzdeckende Barrierefreiheit und der Umstieg auf E-Antriebe sind geplant.
27.02.2019

Bis 2030 sollen die Berliner Busse vollständig auf alternative Antriebe umgestellt werden.

In seiner Sitzung am Dienstag (26. Februar) hat der Berliner Senat den neuen Berliner Nahverkehrsplan für die Jahre 2019 bis 2023 beschlossen. Mit dem Plan will der Senat die Grundlage für die Weiterentwicklung einer attraktiven und nachhaltigen Mobilität des Berliner ÖPNV schaffen. Grundlage für den Beschluss ist das neue Berliner Mobilitätsgesetz, das Ziele zugunsten des Umweltverbundes setzt, die der Nahverkehrsplan für die Verkehrsmittel U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn, Bus und Regionalbahn konkretisiert.

Vollständige Barrierefreiheit

In Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung sollen vor allem die Anbindungen neuer Wohnstandorte sowie Angebote für Arbeitspendler geschaffen werden. Der Nahverkehrsplan enthält zudem Vorgaben zur Umsetzung vollständiger Barrierefreiheit. Zudem ist der Plan die Basis für den Abschluss der neu zu vergebenden Verkehrsverträge. Neben dem SPNV (S-Bahn und Eisenbahnregionalverkehr) betrifft dies insbesondere die im Jahr 2020 beabsichtigte Direktvergabe des ÖPNV-Gesamtnetzes von U-Bahn, Straßenbahn, Bus und Fähre an die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).

In Berlin als wachsender Metropolregion stellt sich vor allem die Herausforderung, dass der ÖPNV mitwachsen muss. Als wichtigstes Ziel des Nahverkehrsplanes erachtet der Senat daher ein qualitativ und quantitativ attraktives Angebot mit Verkehrsdiensten des ÖPNV. Dazu zählt vor allem die Taktverdichtung, auch bei Stadt-Umland-Verbindungen, und der Ausbau des ÖPNV-Netzes. Es soll zudem eine bessere Anbindung des Flughafens BER erfolgen. Um die Ziele erreichen zu können, müsse umfassend in neue Schienenfahrzeuge investiert werden, so der Senat. Bis 2030 soll der Berliner ÖPNV auf einen vollständigen Betrieb mit nicht-fossilen Antriebsenergien umgestellt werden.

Die Grünen begrüßen Pläne

Bündnis 90/Die Grünen begrüßen die Pläne des Berliner Senats. "Mit über 28 Milliarden Euro werden wir Bus, Tram und Bahn in Berlin erneuern, den Takt verkürzen und deutlich ausbauen. Mit dem neuen Nahverkehrsplan ist der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ein großer Wurf gelungen", erklärt Werner Graf, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Berlin. "Hunderte neue Fahrzeuge für S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn werden zukünftig die Berliner dazu einladen, ihr Auto stehenzulassen." (hol)