ÖPNV

Bus überholt Straßenbahn und U-Bahn

In den vergangenen Jahren ist der Nahverkehr in Frankfurt massiv gewachsen – mit unterschiedlichen Ausprägungen.
24.06.2020

Die Zahl der Fahrgäste in Frankfurts Bussen und Bahnen ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Das belegt eine systematische Auswertung der kontinuierlichen Haltestellenzählungen („Konti“) der Nahverkehrsgesellschaft Traffiq. Die städtische Gesellschaft ermittelt mehrmals im Jahr an zahlreichen Stationen und Haltestellen im gesamten Frankfurter Nahverkehrsnetz die tatsächliche Nutzung von Bahn und Bus.

„Auf Basis der Konti nahm die Zahl der Fahrgäste in den vergangenen zehn Jahren an den relevanten Querschnitten deutlich zu“, stellt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling fest. Die U-Bahn hatte daran einen Anteil von 25 Prozent, die Straßenbahn von 37 Prozent. Der Bus stehe mit einem Zuwachs von 40 Prozent besonders stark da.

Das Angebot hat sich verbessert

Als Ursachen hierfür sieht Traffiq neben dem starken Einwohnerzuwachs der letzten Jahre Verbesserungen des Angebots wie den barrierefreien Ausbau der U5 oder auch die Einführung des Nachtverkehrs auf der Schiene, der einen klaren Attraktivitätsschub brachte. Insgesamt scheine sich nach langen Jahren des Anstiegs zumindest im Busverkehr aber eine gewisse Konsolidierung einzustellen.

Fraglos werden aufgrund der Corona-Pandemie die Fahrgastzahlen 2020 spürbar einbrechen, aber danach – davon sind Oesterling und Traffiq-Geschäftsführer Tom Reinhold überzeugt – wird das Wachstum wieder Fahrt aufnehmen. Schon seit Mai sei ein stetiger Anstieg der Nutzung von Bahnen und Bussen zu beobachten.

Die Konti wird spätestens 2021 abgelöst durch AFZS, das automatischen Fahrgastzählsystem. Ausgewählte Fahrzeuge bei U-Bahn, Straßenbahn und Bus sind bereits mit der neuen Technik ausgestattet, die automatisch ermittelt, wie viele Fahrgäste ein- und aussteigen. Die Basis für die Traffiq-Verkehrsplanung soll damit in den kommenden Jahren aktueller und noch präziser werden. (wa)