ÖPNV

Deutschlandticket dauerhaft absichern

Städtetags-Geschäftsführer Helmut Dedy mahnt langfristige Finanzierung des Tickets und Investitionen an.
31.07.2023

Das Deutschlandticket hat die Nachfrage im Nahverkehr angekurbelt; nun müsse auch das Angebot ausgebaut werden, heißt es beim Deutschen Städtetag.

Vor drei Monaten wurde das Deutschlandticket eingeführt. Die Nachfrage ist groß, das Angebot hat zu Verlagerungen der Verkehrsströme in Richtung Nahverkehr geführt. Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, freut sich über den Erfolg, mahnt jedoch auch, die Angebotsseite nicht zu vernachlässigen.

„Es ist erfreulich, dass immer mehr Menschen den ÖPNV nutzen“, sagte Dedy gegenüber der Rheinischen Post. Das sei ein guter Auftakt für das Deutschlandticket. „Das bestätigt auch, dass es ein attraktives Angebot ist, sowohl für Freizeitreisen als auch für berufliche Pendler. Damit aber dauerhaft und noch mehr Menschen auf Busse und Bahnen umsteigen, muss auch das Angebot stimmen."

"Sonst steigen die Fahrgäste bald wieder aus"

Bisher sei das Deutschlandtickets nur für dieses Jahr finanziell abgesichert. Bund und Länder müssen sich nach Ansicht Dedys dazu bekennen, die Mehrkosten für das Ticket, die über 3 Milliarden Euro hinausgehen, auch weiterhin zu übernehmen. „Und außerdem müssen sie die notwendigen Investitionen für digitale Vernetzung, enge Taktung, bessere Verbindungen, mehr Fahrzeuge sicherstellen. Das zahlt in den geplanten Ausbau- und Modernisierungspakt für den öffentlichen Nahverkehr ein.“ Nur so könne der ÖPNV attraktiver werden, „sonst steigen die neu gewonnenen Fahrgäste bald wieder aus."

Die Verkehrswende dürfe kein leeres Versprechen bleiben. „Der Umstieg der Menschen in Busse und Bahnen sorgt für lebenswerte Städte und Regionen, weniger Stau und wirksamen Klimaschutz. Dafür müssen Bund und Länder deutlich mehr Mittel einsetzen“, fordert Dedy. (wa)