ÖPNV

Ticketeinbruch um bis zu 90 Prozent: Corona trifft Duisburger VG hart

Vor allem während des Lockdowns brach der Verkauf von Einzeltickets ein. Auch deshalb vermeldete die DVG nun einen Jahresfehlbetrag von knapp 64 Mio. Euro.
04.06.2021

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft rechnet damit, dass die Auswirkungen der Corona-Krise im eigenen Betrieb noch bis 2025 andauern.

Die Coronakrise hat die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) ähnlich wie andere ÖPNV-Anbieter hart getroffen.

2020 nutzten fast acht Millionen Menschen weniger die Angebote des Kommunalunternehmens als noch das Jahr zuvor. In Zeiten des Lockdowns brachen die Verkäufe der Einzeltickets um bis zu 90 Prozent ein, wie aus einer DVG-Pressemitteilung hervorgeht.

Mehrkosten durch Hygienemaßnahmen

Weil das Unternehmen aber über das gesamte Jahr fast das vollständige Fahrplanangebot auf der Straße und die Schiene gebracht habe, seien die Kosten nahezu gleich geblieben, heißt es weiter. Aufgrund zusätzlicher Hygienemaßnahmen seien diese sogar leicht gestiegen.

Unter dem Strich vermeldet die DVG einen Jahresfehlbetrag in Höhe von knapp 64 Mio. Euro.

Komplett neue Straßenbahnflotte

Das Unternehmen rechnet damit, dass sich die Situation nur schrittweise wieder aufhellen wird. "Wir gehen davon aus, dass sich die Pandemie mit Blick auf die Fahrgastzahlen und Einnahmen bis in Jahr 2025 auswirken wird und wir erst dann eine vollständige Erholung verzeichnen können", lässt sich Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG, zitieren.

Das Kommunalunternehmen ist gerade dabei, eine komplett neue Straßenbahnflotte zu beschaffen. Zwei Vorserienfahrzeuge der insgesamt 47 neuen Straßenbahnen werden bereits getestet.

E-Busse und Ladeinfrastruktur

Die Beschaffung von 18 neuen Stadtbahnen in Kooperationen mit der Rheinbahn sei zudem in vollem Gang. Insgesamt investiert die DVG in die neuen Straßen- und Stadtbahnen mehr als 200 Mio. Euro.

Ferner will das Kommunalunternehmen seine erste Buslinie vollständig elektrifizieren. Dafür will es sieben Elektrobusse beschaffen und eine neue Ladeinfrastruktur aufbauen.

DVV-Zahlen stehen noch aus

Die DVG ist die ÖPNV-Tochter der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV). Die Geschäftszahlen für die Stadtwerke Duisburg (Commodity-Anbieter) und den DVV-Konzern insgesamt werden für die kommende Woche (ab 7. Juni) erwartet. (ab)