ÖPNV

Duisburger testen Wasserstoffbus

Zwischen 27. und 31. August testet die DVG einen Wasserstoffbus: Denn es lasse sich nicht absehen, ob E-Busse oder H2-Busse das Rennen machen würden.
27.08.2021

Denn der Bus vom Typ H2.City Gold wird in den folgenden Tagen auf verschiedenen Linienwegen getestet.

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG bringt den emissionsarmen öffentlichen Personennahverkehr in Duisburg voran. Hierfür werden die ersten E-Busse eingesetzt. Parallel dazu testet der Mobilitätsdienstleister einen Wasserstoffbus. "Die Entwicklung neuer Antriebstechnologien schreitet schnell voran. Wir wollen alle Möglichkeiten im Blick haben, um unsere Flotte der Zukunft zu planen und damit einen entscheidenden Beitrag zur Verkehrswende zu leisten", lässt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG, sich in einer Pressemitteilung zitieren.
 

Die Mitarbeiter der Buswerkstatt der DVG werden das Fahrzeug des Herstellers Caetano in Empfang nehmen. Sie erhalten eine Schulung zur Technik des Busses und natürlich wird auch das Fahrpersonal dann mit dabei sein. Denn der Bus vom Typ "H2.City Gold" wird in den folgenden Tagen auf verschiedenen Linienwegen getestet. "Wir beschäftigen uns schon längere Zeit mit dem Thema Wasserstoff und haben verschiedene Szenarien geprüft, wie wir solche Fahrzeuge bei uns unterbringen könnten und wie eine notwendige Infrastruktur aufgebaut werden könnte", erklärt Marc Schwarzer, Abteilungsleiter Fahrzeugtechnik Bus bei der DVG. Der Testbus ist mit einer Brennstoffzelle ausgestattet, die mit Hilfe des Energieträgers Wasserstoff elektrische Energie erzeugt, die dann den Elektromotor und somit die 2. Achse des Busses antreibt.

600 Kilometer Reichweite

Mit bis zu 600 Kilometern Reichweite eignet sich ein solcher Wasserstoffbus für den Einsatz im Linienbetrieb der DVG und ist zudem lokal emissionsfrei. Voraussetzung ist dann aber eine eigene Wasserstoff-Tankstelle auf dem Betriebsgelände. "Wir können unsere Busflotte mit rund 100 Fahrzeugen nicht kurzfristig umstellen, weil eben nicht nur die Busse dafür maßgeblich sind, sondern auch die Lade-, Tank- und Werkstatt-Infrastruktur", so Wittig. Das erfordere genaue Planung.

Die Verkehrswende hin zu einem emissionsfreien ÖPNV ist das erklärte Ziel der DVG. "Das ist eine Aufgabe für eine ganze Dekade, eine Umstellung des Fuhrparks mit der dazugehörigen Infrastruktur ist zudem sehr kostenintensiv", merkt Wittig an. Im Vergleich zu einem Dieselbus mit Euro-6-Abgasnorm sei ein Wasserstoffbus heute noch fast doppelt so teurer. Mit Hilfe öffentlicher Fördermittel könnten Teile der Mehrkosten wieder aufgefangen werden. "Es lässt sich heute noch nicht absehen, ob sich im öffentlichen Nahverkehr die klassische Elektromobilität mit Batteriespeichern, oder der Wasserstoff oder beide Antriebstechnologien in sinnvoller Koexistenz durchsetzen werden. Die DVG wird aber alle Möglichkeiten bewerten und wenn sinnvoll auch nutzen, um langfristig den ÖPNV in Duisburg emissionsfrei zu gestalten", schließt der Vorstandsvorsitzende ab. (gun)