ÖPNV

Easy-Shuttle fährt komplett autonom

Der selbstständig fahrende Kleinbus des Rhein-Main-Verkehrsverbunds dreht seine ersten Runden ohne Operator.
19.07.2021

Der autonome Bus dreht seine Runden mittlerweile ohne Operator.

Das Shuttle des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) hat seine erste Fahrt ganz ohne Operator an Bord absolviert. Dazu drehte es die erste Runde auf dem Areal der Stadtbahnzentralwerkstatt der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF).

Nach aktueller Gesetzeslage ist für den Betrieb autonomer Shuttles ein Operator im Fahrzeug rechtlich vorgeschrieben. Dieser greift zum Beispiel ein, wenn ein Fahrzeug außerplanmäßig stoppt.

Test ohne Fahrer auf dem Privatgelände

Die Projektpartner des Easy-Shuttles haben nun auf dem privaten Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt erstmalig den Betrieb ohne Operator an Bord getestet. Dafür überprüfte zunächst ein Gutachter Fahrzeug und Strecke in Bezug auf ihre technische Eignung. Auf dem Weg zum Betrieb ohne Operator musste das Shuttle in verschiedenen Betriebsstufen mehrere hundert begleitete Übungsstunden absolvieren. Nun reicht es aus, wenn ein Supervisor die Fahrt des Fahrzeuges aus der Ferne von einer Leitstelle aus überwacht.

Auf den Bildschirmen einer provisorisch eingerichteten Leitstelle können die Supervisoren die Position des Fahrzeugs auf der Strecke verfolgen und das Shuttle von dort aus, falls notwendig, auch stoppen. Außerdem können sie das Fahrzeug und dessen Umgebung mithilfe mehrerer Kameras überwachen. So erfahren sie auch direkt den Grund, falls das Shuttle sich nicht wie erwartet verhält.

Easy (Electric Autonomous Shuttle for You) ist ein Pilotprojekt zum Test von autonomen Fahrzeugen und ihrer Nutzbarkeit für den öffentlichen Nahverkehr. Mit wechselnden lokalen Partnern untersucht der RMV im gesamten Verbundgebiet, wie sich autonome Fahrzeuge unter welchen Umständen in den öffentlichen Nahverkehr eingliedern lassen. (wa)